Do., 16.02.23 | 05:30 Uhr
Demian von Osten, ARD Moskau, zur Wagner-Gruppe
Die Söldner der Wagner-Gruppe werden von Putin begnadigt und können sich dann trotz schwerster Straftaten frei in der russischen Gesellschaft bewegen. Kommuniziert werde das gar nicht, sagte unser Korrespondent in Moskau Demian von Osten. Doch die Diskussionen, auch über die getöteten Wagner-Söldner nähmen zu. In einer sibirischen Kleinstadt werde nach Aussagen örtlicher Journalisten darüber diskutiert, ob ein getöteter Wagner-Kämpfer, der zuvor im Ort jemanden umgebracht hat, als Held Russlands beerdigt werden solle. "Und die Überlebenden, wenn die zurückkehren, das dürfte diese Gesellschaft hier noch vor große Herausforderungen stellen", sagte von Osten.
Prigozhin unentbehrlich geworden
Der Chef der Wagner-Gruppe Jewgenij Prigozhin sei bis vor wenigen Monaten völlig im Hintergrund gewesen, bis er sich selbst in die Öffentlichkeit gebracht habe. "Er ist auch derjenige, der die sogenannte Troll-Fabrik gegründet hat.“ Die Organisation in St. Petersburg sorgt dafür, dass soziale Netzwerke mit russlandfreundlichen Kommentaren geflutet werden. Das hatte Prigozhin lange abgestritten. Dass er jetzt öffentlich geworden ist, sei ein Hinweis auf seine Unentbehrlichkeit, sagte Demian von Osten.
Stand: 16.02.2023 10:28 Uhr
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