Mi., 16.09.09 | 00:00 Uhr
Lamu – Die Insel der Seefahrer
"Jambo Kenia" - Alltag in Afrika
Am dritten Tag seiner Reportagereise durch Kenia besucht Peter Schreiber die Insel Lamu. Nur durch einen schmalen Meerarm wird sie vom Festland getrennt. Doch sie ist eine Welt für sich. Jahrhunderte lang gehörte sie zum Sultanat von Oman und bezog bis 1907 ihre Einkünfte vor allem aus dem Sklavenhandel.
Noch immer sind die meisten Bewohner Muslime. Bis auf manche Christinnen tragen fast alle Frauen einen großen schwarzen Schleier, der nur die Augen freilässt. Und auch ansonsten scheint sich in den letzten hundert Jahren hier nicht viel verändert zu haben.
Das Hauptverkehrsmittel an Land ist der Esel – über 2.000 gibt es hier. An der Küste sind noch immer viele Daus unterwegs – Boote mit dreieckigen Segeln, die ursprünglich aus dem indisch-arabischen Raum stammen.
Viele der vierstöckigen Häuser in der Altstadt stammen noch aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Ihre Hauseingänge und Türen sind oft mit prachtvollen Schnitzereien aus Mahagoni verziert.
Ein malerischer Platz mit riesigen alten Bäumen bildet das Zentrum der Stadt. Er war früher ein Dreh- und Angelpunkt des ostafrikanischen Sklavenhandels. Händler aus Arabien, Indien und Persien kamen einst hierher.
Heute gibt es auf dem Platz zahlreiche Marktstände, an denen man Obst, Gemüse und Stoffe kaufen kann. Beliebt ist aber auch das Brettspiel, an dem man hier für wenig Geld teilnehmen kann. Es stammt ursprünglich aus Indien und funktioniert ähnlich wie Pool-Billard. Es wird jedoch nicht mit Kugeln und Billardstöcken gespielt, sondern mit flachen Chips, die mit bloßen Händen geschnippt werden.
Kein Wunder also, dass auch betuchte Touristen die malerische Insel schätzen. Popstars wie Mick Jagger oder David Bowie haben hier schon ausgiebig gefeiert und Prinz Ernst August von Hannover hat hier sogar eine eigene Villa.
Stand: 12.08.2016 10:30 Uhr
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