Mo., 13.03.23 | 05:30 Uhr
Service: Energie sparen im Bad
mit Jens Wischmann, Sprecher Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft
Angesichts steigender Energiepreise und der zunehmender Klimakrise wird das Sparen von Ressourcen im Haushalt immer wichtiger. Durchschnittlich 130 Liter Wasser am Tag verbraucht jede*r Deutsche - rund ein Drittel davon für die tägliche Körperpflege. Wird das Wasser durch die Heizung erwärmt, können die Kosten bis zu 15 Prozent des gesamten Heizenergieverbrauchs ausmachen. Wird es elektrisch erhitzt, macht das im Durchschnitt sogar mehr als ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs aus.
Wer seinen Warmwasserverbrauch senkt, reduziert damit sowohl den Wasser- als auch den Energieverbrauch. Wenn man duscht statt zu baden, spart man etwa zwei Drittel Wasser und Energie. Allerdings nur, wenn die Dusche nicht länger als zehn Minuten läuft. Beim Einseifen und Shampoonieren das Wasser nicht durchlaufen zu lassen, reduziert den Wasser- und Energieverbrauch um die Hälfte. Moderne Sparduschköpfe verbrauchen bis zu 60 Prozent weniger Wasser.
Nachhaltigkeit im Badezimmer als Zukunftskonzept auf der ISH 2023
Smarte, Wasser und Energie sparende Produkte, umweltschonende Industrieproduktion, nachhaltige Materialien und ein langlebiges Design werden auf der Messe immer wichtiger. So werden Produkte gezeigt, die keine Abfälle produziert haben und von Anfang an so gestaltet sind, dass alle Materialien und Inhaltsstoffe in den Kreislauf zurückgeführt werden können, aus dem sie entnommen wurden. Erste Ansätze davon sind bei Badmöbelherstellern zu finden.
Auch sollen Produkte so gestaltet und umgesetzt werden, dass sie schonend mit Ressourcen umgehen und die Umwelt nicht zu stark belasten. Auch die Reduzierung von Müll (Zero-Waste) spielt eine Rolle. Gerade im Badezimmer finden sich viel Produkte (Zahnpasten, Duschgels, Shampoos, Allzweckreiniger etc.), die in der Regel in Plastikbehältnissen abgefüllt sind. Doch es gibt mittlerweile erste Alternativen.
Auch die Ausstattung trägt ihren Teil zum Zero-Waste-Bathroom bei. So kann durch den Wegfall des Spülrands bei Keramik-WCs auf den Einsatz von WC-Reinigern fast vollständig verzichtet werden. Und mit der Nutzung eines Dusch-WCs wird die Verwendung von feuchtem Toilettenpapier vermieden und die Nutzung von Toilettenpapier signifikant reduziert. Zudem tragen schmutzabweisende Oberflächen maßgeblich zur Reduktion des Reinigungsmitteleinsatzes und somit zur Vermeidung von Plastik-Verpackungsmüll bei.
Wasserverbrauch reduzieren
Das Sparpotential bei kaltem und insbesondere bei warmem Wasser liegt in der Reduktion der Verbrauchsmenge, wobei sowohl Komfort als auch die emotionale Komponente des Wassers erhalten bleiben müssen. Dies gelingt mit wassersparenden Hand- und Kopfbrausen, Thermostat-Armaturen, berührungslosen Armaturen, optimierten WCs, einer 2-Mengen-Spülung für WCs oder der Bevorzugung einer Dusche gegenüber dem Vollbad. Die Grauwassernutzung, also die Nutzung von Regenwasser oder bereits genutztem Wasser von Dusche, Waschtisch oder Badewanne für die Toilettenspülung, konnte sich bislang nicht durchsetzen. Die notwendigen doppelten Rohrsysteme sind kostenintensiv und im Bestand nur schwer umsetzbar.
Auch eine schnelle Bereitstellung von warmem Wasser kann viel Energie einsparen. Thermostat-Armaturen und wassersparende Armaturen mit innovativem Innenleben (Kartusche) sind Schlüsselprodukte für das Energiesparen im Bad. Aber auch Flächenheizkörper und Fußbodenheizungen, die mit modernen und nachhaltigen Heizungsanlagen kombiniert werden, sind zentrale Ansatzpunkte zur Verbesserung die Energiebilanz im Badezimmer.
Weitere Informationen
• Neuheiten und Trends von der weltgrößten Sanitärmesse ISH in Frankfurt
vom 13. bis 16. März nur für Fachbesucher. Am 17. März sind von 9 - 17 Uhr auch private Besucher zugelassen. Eintritt: 17 Euro
https://ish.messefrankfurt.com/frankfurt/de
Stand: 13.03.2023 07:11 Uhr
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