So., 05.11.17 | 23:05 Uhr
Das Erste
Geheime Geschäfte – Milliarden-Deals der Rohstoffkonzerne
Glencore. Nur wenige kennen den Namen eines der größten Rohstoffkonzerne der Welt. Dabei geht ohne Metalle aus seinen Minen fast nichts mehr: kein Handy, kein Elektroauto. Glencore hat sich dafür riesige Kupfer und Kobaltvorkommen gesichert, die größten davon im Kongo. Obwohl Milliarden Tonnen der begehrten Metalle im Boden des afrikanischen Landes stecken, sind die Menschen im Kongo bettelarm. Glencore-Manager dagegen sind durch den Börsengang ihres Unternehmens Multimillionäre geworden. Die Paradise Papers erlauben nun einen nie dagewesenen Einblick hinter die Kulissen der Rohstoffbranche und zeigen, wie sich einer der größten Rohstoffkonzerne der Welt mithilfe umstrittener Geschäftspartner eines der größten Kupfervorkommen der Welt sicherte.
Fast ein Jahr lang haben fast 400 Journalisten von rund 100 internationalen Medien dafür einen riesigen Datensatz bekannter Offshore-Kanzleien ausgewertet, darunter ein Rechercheteam von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung. Die Daten waren der Süddeutschen Zeitung zugespielt worden, die sie mit dem Internationalen Konsortium für Investigative Journalisten (ICIJ) geteilt hat.
Rohstoffkonzerne waren in der Vergangenheit von Nichtregierungsorganisationen immer wieder unfairer Geschäfte in Entwicklungsländern bezichtigt worden, verbunden mit dem Vorwurf, damit Fluchtursachen zu verstärken. Verträge, E-Mails und Dokumente aus den Paradise Papers zeigen nun erstmals, wie genau westliche Unternehmen Verträge in Afrika verhandeln und dabei auch vor fragwürdigen Geschäftspartnern nicht zurückschrecken.
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