Pressemeldung vom 18.12.2022

Nach der Razzia: Mutmaßliche Reichsbürger treffen sich bei Heilbronn

Neun Tage nach der bundesweiten Reichsbürger-Razzia hat eine der durchsuchten Personen im baden-württembergischen Kupferzell bei Heilbronn einen weiteren Vortrag gehalten. Nach Recherchen des ARD-Politikmagazins REPORT MAINZ nahmen daran knapp 30 Personen teil. 

In einer Hand wird ein Heft mit dem Aufdruck «Deutsches Reich Reisepass» gehalten.
Ein Pseudo-Pass für Reichsbürger | Bild: dpa

Das Treffen mit einem in der Reichsbürger-Szene bekannten Redner und Buchautoren (Matthes H.) und seinem mutmaßlichen Geschäftspartner war in einer Telegram-Gruppe beworben worden. Den genauen Ort der Veranstaltung erfuhren Interessierte nur, nachdem sie sich persönlich per E-Mail angemeldet hatten und vom Veranstalter zugelassen wurden. 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung in einen großen Gasthof in einem Kupferzeller Teilort und hörten einen knapp zweistündigen Vortrag mit dem Titel "Das Deutsche Reich von 1871 bis heute".

Hauptredner Matthes H. bestätigte REPORT MAINZ in einem kurzen Interview nach der Veranstaltung, dass seine Wohnung im Zuge der bundesweiten Razzia gegen Reichsbürger durchsucht wurde. Er räumte ein, den mutmaßlichen Rädelsführer, Heinrich den 13. Prinz Reuß, zu kennen. Mit einer terroristischen Vereinigung habe er aber nichts zu tun, sagte er dem ARD-Politikmagazin. REPORT MAINZ berichtet nächsten Dienstag, 20.12., um 21:45 Uhr über das Thema.

Stand: 19.12.2022, 11.57 Uhr