Pressemeldung vom 18.04.2016

50 Jahre "Report Mainz": Aushängeschild für investigativen Journalismus

Jubiläumssendung am 26. April 2016, 21:45 Uhr im Ersten

Das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" des Südwestrundfunks (SWR) steht seit 50 Jahren für sorgfältigen Journalismus und exklusive, preisgekrönte Recherchen. Anlässlich des Jubiläums erklärte SWR Intendant Peter Boudgoust: "Die Redaktion von 'Report Mainz' setzt mit ihren Recherchen immer wieder Maßstäbe für den investigativen Journalismus. Diese Kompetenz wollen wir künftig noch stärker in den Fokus rücken. Deshalb entsteht beim SWR in Mainz eine multimediale Rechercheeinheit, die noch mehr als bisher über Medien- und Formatgrenzen hinweg die investigative Kraft des SWR bündelt."
 
Zur Jubiläumssendung am 26. April 2016 ab 21:45 Uhr im Ersten wird "Report Mainz" ein neues Studio-Design erhalten. Das neue Studio von "Report Mainz" solle vor allem das investigative Profil der Sendung unterstreichen, sagt Redaktionsleiterin Birgitta Weber. Die Signalfarbe Gelb treffe dabei auf rauen Beton. Die Themen der Sendung werden in Graffiti-Optik pointiert zugespitzt. Auch der Fuchs, das langjährige Markenzeichen von "Report Mainz", hat seinen Platz im neuen Studio: Aufwendig animiert wird er jetzt als Graffiti über den grauen Beton schleichen. Den Schlusspunkt der Sendung markiert künftig eine neue Glosse mit dem Namen "falsch zitiert". Der "Report Mainz"-Fuchs präsentiert einen O-Ton aus der Sendung und stellt ihn in einen überraschenden, neuen, entlarvenden Zusammenhang.

50 Jahre investigativer Journalismus
50 Jahre "Report Mainz"- das bedeutet fast 3.000 investigative Recherchen in mehr als 700 Sendungen. Immer wieder deckte das Magazin Missstände auf und sorgte für Schlagzeilen: zum Beispiel mit dem illegalen Mexiko-Waffendeal von Heckler & Koch, der Verstrickung von Erzbischof em. Robert Zollitsch in den Missbrauchsskandal der katholischen Kirche, Profiten von Westkonzernen aus DDR-Zwangs arbeit, Tierquälereien in Ferkelzuchtbetrieben oder der Robbenjagd in Kanada. Zahlreiche Recherchen von "Report Mainz" wurden preisgekrönt: Die Reportage "Das System Wiesenhof" wurde 2012 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Der Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen ging in der Kategorie Fernsehjournalismus gleich zwei Mal an die Redaktion des Magazins, nämlich für "Der Fall Mollath" sowie für "Gequält, totgeschlagen und weggeworfen - Das Leid in deutschen Ferkelfabriken". 2015 schalteten durchschnittlich 3,19 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer das Politikmagazin ein.

Viele namhafte Journalisten haben "Report Mainz" als investigatives Aushängeschild aus dem Südwesten geprägt: Günter Gaus, Peter von Zahn, Franz Alt, Jochen Waldmann, Ulrich Craemer, Ber nhard Ne llessen, Fritz Frey, Birgitta Weber. Am 25. April 1966 ging das Magazin unter dem Titel "report" erstmals auf Sendung, produziert vom Südwestfunk in Baden-Baden. 1998 zog es um nach Mainz.

Die Macher über die Sendung und ihr Jubiläum Fritz Frey, Moderator von "Report Mainz" und Chefredakteur SWR Fernsehen: "Gerade wenn die Zeiten unübersichtlicher werden, braucht es ein Magazin, das Klarheit schafft und das engagiert Missstände aufdeckt. 'Report Mainz' ist die ideale Ergänzung zu einer hochtourigen Aktualität, bei der man schnell mal die Zusammenhänge aus den Augen verliert. 'Report Mainz' liefert den Hintergrund zum aktuellen Vordergrund."

Birgitta Weber, Redaktionsleiterin 'Report Mainz' und s tellvertretende Chefredakteurin: "50 Jahre 'Report'-Tradition - das sind für mich Ansporn und Verpflichtung. Verpflichtung, weil 'Report Mainz' für guten Magazinjournalismus steht, für sorgfältige Recherche und für Qualität. Das soll so bleiben. Ansporn, weil wir uns multimedial aufstellen und uns in Anmutung und Erzählweise stets neu erfinden. Daran arbeiten wir."