Pressemeldung vom 24.08.2015

„Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 25. August 2015, um 22.45 Uhr

Das Thema:

„Religiöse Fanatiker, machthungrige Diktatoren: Chaos im Orient"

Der „Islamische Staat" terrorisiert weiter die arabische Welt, erklärte der Türkei und dem „Teufel Erdogan" jetzt den Krieg. In Syrien tobt seit Jahren ein brutaler Bürgerkrieg. Millionen Menschen sind auf der Flucht, viele wollen nach Europa. Die Kurden - aufgerieben zwischen IS und Türkei - wehren sich mit Waffen und Anschlägen. Droht auf Jahrzehnte die Selbstvernichtung einer ganzen Region, in der die Staaten zerfallen? Sandra Maischberger diskutiert nach einem „Weltspiegel Extra" mit ihren Gästen.

Für den 15-minütigen „Weltspiegel extra" - "Terror, Krieg und der Traum vom Kurdenstaat" legte ARD-Korrespondent Volker Schwenk zusammen mit seinem Team  über 1000 Kilometer in den kurdischen  Gebieten zurück. Er traf den operativen Führer der  kurdischen Untergrundorganisation PKK. Er begleitete Kämpfer an die Front nach Sindschar, das immer noch zum  großen Teil von der Terrormiliz IS gehalten wird. Und er besuchte das befreite Kobane.

Die Gäste bei „Menschen bei Maischberger" sind:
Ulrich Kienzle (Journalist und ehem. ARD-Korrespondent)
Jürgen Todenhöfer (Bestsellerautor)
Düzen Tekkal (Fernsehjournalistin)
Remzi Aru, Union Europäisch Türkische Demokraten (Unternehmer) 

Ulrich Kienzle
Dem türkischen Staatspräsidenten gehe es um den Machterhalt, so die Einschätzung des früheren ARD-Korrespondenten für die arabische Welt. „Seine Vereinbarung mit den USA, einen Krieg gegen den Terrorismus zu führen, hat Erdogan in erster Linie dazu ausgenutzt, gegen die PKK vorzugehen." Mit diesen Bombardierungen hoffe er, Unsicherheit zu schüren. Seine düstere Prognose für den Mittleren Osten: „Die Region wird unruhig bleiben, es wird weiter Gewalt und es wird weiter Krieg geben."

Jürgen Todenhöfer
„Der ‚Islamische Staat' ist nicht mit Krieg zu besiegen", sagt der Publizist, der mit seinen Reiseberichten aus Afghanistan, Syrien, aus dem Iran oder zuletzt aus dem „Islamischen Staat" die Debatte über den Mittleren Osten prägt. Der IS beherrsche mittlerweile ein Gebiet, das größer sei als Großbritannien, und plane die „größte religiöse 'Säuberungsaktion' der Geschichte". Im nordirakischen Mossul etwa, einer der Hochburgen des IS, wo Jürgen Todenhöfer sich einige Tage aufhielt, seien tausende Jesiden vertrieben oder getötet worden, ebenso tausende Schiiten.

Düzen Tekkal
„Der Zustand meiner Religionsgemeinschaft hat mich zur Kriegsreporterin gemacht", sagt die Jesidin kurdischer Abstammung. Düzen Tekkal reiste mehrmals ins IS-Kriegsgebiet im Nordirak und Syrien. Dort sprach sie unter anderem mit Frauen, die von IS-Kämpfern verschleppt und vergewaltigt wurden. Mit Sorge beobachtet sie den eskalierenden Konflikt zwischen der Türkei und den Kurden. "Ausgerechnet der IS profitiert davon", fürchtet die Filmemacherin.

Remzi Aru
„Mit Erdogan hat sich die Türkei sehr gut entwickelt. Das Land ist demokratisch und die Presse ist freier als in Deutschland. Die Türkei ist für viele Länder der arabischen Welt ein Vorbild", meint der türkisch-deutsche Unternehmer, der im letzten Jahr den umstrittenen Wahlkampfauftritt Erdogans in Köln und Berlin organisierte. Der 47-Jährige ist sich sicher, dass „die AKP und Erdogan auf unbestimmte Zeit weiter die türkische Politik bestimmen werden". Die jüngsten Angriffe gegen die kurdische PKK befürwortet der AKP-Wähler. „Das war zwingend notwendig. Man hat lange genug mit der Terrororganisation gesprochen. Die haben die Friedensgespräche beendet, indem sie Menschen umgebracht haben."

Redaktion: Klaus Michael Heinz

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