Pressemeldung vom 15.03.2018

Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten

Am Sonntag, 18. März 2018, 19:20 Uhr vom WDR im Ersten

Moderation: Isabel Schayani

Anlässlich der Präsidentschaftswahl in Russland berichtet der „Weltspiegel" live aus Moskau mit folgenden Themen:

Der ewige Putin
Russland steht vor der vierten Amtszeit Wladimir Putins. An seiner Wiederwahl zweifelt niemand. Orthodoxe Priester segnen Trägerraketen. Putin feiert unter Tränen die „Heimkehr" der Krim. Fernsehen ist Putin-Sehen geworden. Der Präsident vergleicht die Mumie Lenins mit christlichen Heiligtümern oder badet, ein Kreuz über der nackten Brust, in Eiswasser, um an die Taufe Jesu im Jordan zu erinnern. Sowjet-Diktator Stalin ist populärer denn je, denn er bedeutet „Sieg" und den Aufstieg Russlands zur globalen Supermacht. Musste Putin 2012 - nach landesweiten Protesten gegen ihn - noch kämpfen, um an die Spitze des Kreml zu kommen, ist Putins Wahlerfolg 2018 garantiert. (Bericht: Golineh Atai/ARD-Studio-Moskau)

Wie mächtig ist Russland?
Es ist das größte Land der Welt, seine Industrie in großen Teilen veraltet, aber Russland ist reich an Rohstoffen. Über Pipelines kommen etwa 30 Prozent des in der EU benötigten Gases aus Russland und ein gutes Viertel des Erdöls. Aber seine Wirtschaftskraft ist im internationalen Vergleich eher gering. Trotzdem hat das Riesenreich nach den USA das zweitmächtigste Militär der Welt. Ohne Russland ist eine Lösung vieler großer Konflikte derzeit nicht denkbar. Im UN-Sicherheitsrat ist das Land Vetomacht - und blockiert regelmäßig Entscheidungen. Wie mächtig ist Russland? (Bericht: Demian von Osten)

Moskau - Smart City
Mit großem Selbstbewusstsein rast Moskau in die digitale Zukunft, während in den Weiten des Landes der technologische Wandel Jahrhunderte entfernt zu sein scheint. In der Metro der Hauptstadt funktioniert WLAN perfekt, an Bushaltestellen gibt es Ladestationen für das Handy. Die meisten Schulkinder sind digital mit Armbändern oder Plastikkarten mit ihren Eltern verbunden, können das System auch für das Schulessen und die Busfahrten nutzen. Die Zwölfmillionenstadt Moskau ist nicht nur vernetzt, sondern modern und bietet Lebensqualität. Ein Ziel, das Präsident Putin für das ganze Land anstrebt, wie er in seinen Reden betont. Ob er dafür die Stimmen der Moskowiter bekommen wird, ist nicht sicher, denn die sind eher wahlfaul. (Bericht: Isabel Schayani)

Kein Leben ohne Schmalspurbahn
Um sieben Uhr morgens beginnt die etwa dreistündige Fahrt. Lokomotivführer Artur weiß nie, ob und wann seine „Matriza", eine sehr alte Schmalspurspurbahn, genau ankommen wird. Aber Zeit spielt in den Bergen des Kaukasus ohnehin keine allzu große Rolle. Krumme Schienen, morsche Holzbohlen, die Matriza müsste dringend gewartet werden. Für die Menschen in den abgelegenen Bergdörfern ist sie die einzige Möglichkeit, ihre Post zu erhalten oder frisches Brot kaufen zu können. Auch Krankentransporte übernimmt die Matriza und bringt die Kinder zur Schule. Eine ganz besondere Reise in die Vergangenheit. (Bericht: Udo Lielischkies/ARD Studio Moskau)

Zukunftsschmiede Sibirien
In Irkutsk, weit weg von Moskau, gab es immer schon Freidenker. Man sei offen für neue Ideen und Technologien, meint Juri Dramaschko, Betreiber einer der größten Bitcoin-Farmen. Irgendwo mitten in Sibirien steht sein Rechnerpark. Tag und Nacht werden hier Transkationen im Netz entschlüsselt, berechnet und wieder verschlüsselt. Allein das verschlingt Unmengen von Strom. Der ist in Sibirien preiswert. Die Tatsache, dass weder Regierungen noch Banken das virtuelle Geld verwalten, kommt gerade in Sibirien gut an. Und die nächste zukunftsweisende Idee ist schon in Arbeit. Die Abwärme der Bitcoin-Farmen wird für ein modernes Heizsystem genutzt. (Bericht: Birgit Virnich/ARD-Studio-Moskau)

Und ein Live-Gespräch mit Udo Lielischkies, Studioleiter ARD-Studio-Moskau

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