Pressemeldung vom 27.09.2018

Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten

Am Sonntag, 30. September 2018, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

Spanien: Exil für Venezolaner
Die Szenen sind dramatisch: Massenhaft fliehen die Menschen aus einem Land, das wirtschaftlich wie politisch am Boden liegt. Venezuela treibt seine Einwohner in die Flucht. Zwischen zwei und vier Millionen Menschen haben Venezuela mittlerweile verlassen - die größte Massenbewegung in der lateinamerikanischen Geschichte. Und die reicht, bislang wenig bemerkt, bis nach Europa - nach Spanien. Dort kommen die an, die sich zumindest ein Flugticket leisten können.
Mehr als eine Viertelmillion Venezolaner leben mittlerweile hier. 45.000 Menschen sind es allein in diesem Jahr gewesen, und damit fast doppelt so viele wie die Flüchtlinge, die es aus Afrika nach Spanien schaffen.
Spanien zieht auch die reiche Oberschicht des lateinamerikanischen Landes an - meist in Madrid investieren sie in Luxusimmobilien und gründen neue Unternehmen. Was Miami für die Exil-Kubaner ist, wird Madrid zunehmend für die Exil-Venezolaner - Fluchtpunkt und neue Heimat. (Autor: Stefan Schaaf, ARD Madrid)

Bolivien: Sterneküche für Arme
Die Menschen auf dem Anden-Hochplateau kämpfen mit den Folgen des Klimawandels und der Armut. Viele flüchten deshalb in die Städte auf der Suche nach einem besseren Leben. Dabei geht auch Tradition verloren. Claudia Condori will diese Esskultur retten: Sie steht am Herd des besten und wohl ungewöhnlichsten Restaurants Boliviens. Das ausgezeichnete Sternerestaurant „Gustu" liegt in La Paz auf 3.600 Metern Höhe. Tausende Jugendliche aus den Slums haben die Kochschule des „Gustu" bereits durchlaufen und sich durch die strenge Ausbildung eine Existenz aufgebaut. Mit Koka-Margarine, Lama-Tartar, Quinoa-Auflauf und Racacha-Salat begeistert das sozial-kulinarische Projekt Gäste aus aller Welt. (Autor: Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro)

Ghana: Unterwegs mit dem Superarzt
Ghana bildet an seinen Unis viele Ärzte aus, aber immer mehr von ihnen verlassen das Land auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen, auch in Richtung Europa. Darunter leidet die Gesundheitsversorgung der einheimischen Bevölkerung. Um den Trend zu stoppen, kämpfen die wenigen verbliebenen Ärzte für eine bessere medizinische Versorgung in Ghana, selbst in den entlegensten Winkeln des Landes. Wenn es nach der Politik geht, sollen Allgemeinmediziner wie Enoch Agbeleseshie den Medizinermangel auffangen und selbst komplizierte Operationen beherrschen, die normalerweise nur Fachärzte durchführen. Der „Weltspiegel" begleitet Enoch bei der Arbeit. (Autor: Moritz Pompl, BR München)

Bulgarien: Joghurt für China - Chinesen für Joghurt
Schon die Fahrt in das kleine Bergdorf Momchilovtsi, zirka 200 Kilometer südöstlich von Sofia, ist ein Abenteuer: Mehrere Stunden geht es über holprige Straßen durch die bulgarischen Rhodopen, nah an die Grenze zu Griechenland. Dort gibt es angeblich den besten Joghurt, dessen guter Ruf sogar bis nach China reicht. Denn die Menschen von Momchilovtsi haben ein Geheimnis: Sie leben besonders lange. Kommt das vom heimischen Joghurt oder von der guten Luft oder vom klaren Wasser? Genau diese Art der Joghurtherstellung haben die Chinesen für ihre Milch in China kopiert: Ein paar Löffel Joghurtkultur „lactobacillus bulgaricus" reichten dafür. Seitdem kommen nun chinesische Joghurt-Fans in die bulgarischen Rhodopen und folgen dem Pfad des „langen Lebens". (Autor: Till Rüger, ARD Wien)

Türkei: Taxifahrerinnen in Istanbul
Etwa 20.000 gelbe Taxis rollen täglich durch die 18-Millionen-Metropole Istanbul. Mit Hupkonzerten und waghalsigem Fahrstil quälen sich die Fahrer, oft rauchend und fluchend, durch den zähen Verkehr. Frauen sind in diesem Job eine echte Seltenheit - kaum ein Dutzend soll es in der Stadt geben. Zwei davon sind Figen und Funda. Sie behaupten sich seit Jahren zwischen Machos und Klischees, auch wenn der Job ihnen oft Kraft und Nerv raubt. Während Funda sich ein Leben ohne ihr gelbes Taxi kaum vorstellen kann, hadert Figen immer mehr mit dem Job und sucht nach Alternativen, was nicht einfach ist in der derzeitigen Wirtschaftskrise. Der „Weltspiegel" begleitet die beiden Frauen auf ihrer täglichen Fahrt durch den Istanbuler Verkehrswahnsinn. (Autorin: Katharina Willinger, ARD Istanbul)

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