Do., 21.08.14 | 23:00 Uhr
Das Erste
IS-Terror: Wer sind die islamistischen Fanatiker?
Weltspiegel extra
Fällt auch Bagdad in die Hand grausamer Gotteskrieger? Werden bald Hunderttausende Christen und Jesiden für immer aus ihren Heimatorten vertrieben sein? Droht der Nahe Osten im Kampf gegen die Islamisten weiter zu zerfallen? Wird Europa in einen neuen Krieg hineingezogen? Die Beunruhigung hat weite Teile der Welt erfasst – das haben die selbsternannten Gotteskrieger bereits erreicht.
Im Juni rief der "Islamische Staat" (IS) ein Kalifat in Syrien und im Irak aus, das sich von Aleppo in Nordsyrien bis Dijala im Osten des Irak erstrecken soll. Auch aus dem Libanon wurden bereits Vorstöße gemeldet. Die Menschen im Ort Arsal sind bisher noch mit dem Schrecken davongekommen.
Gut bewaffnet und effektiv dehnt das Kalifat seine Grenzen aus. Die US-Bombardierung im Nordirak kann das bisher nur punktuell stoppen. Mit Terror und grausamer Gewalt setzt der IS die Scharia durch, baut Verwaltungs-Strukturen auf. Zehntausende Menschen fliehen vor dem IS, allein weil sie die Schrecken verbreitende Propaganda kennen. In den Bergen um Dohuk im nordirakischen Kurdengebiet warten immer noch viele Flüchtlinge auf Hilfe und Rettung.
Das Weltbild des IS, seine Ziele und Methoden sind über Propaganda-Videos im Netz global zugänglich und ziehen junge Dschihadisten aus aller Welt an. An der Al–Azhar-Universität in Kairo versuchen muslimische Theologen zu verstehen, was da passiert. Genauso wie der Ex-Al-Qaida-Kämpfer, der einsehen muss, dass der IS viel attraktiver ist für fanatisierte Jugendliche als es Al-Qaida jemals war.
Mittlerweile gibt es in Deutschland nicht nur Hunderte Freiwillige, die als Dschihadisten für das Kalifat in den Krieg ziehen. Eine besondere Rolle im Reiseverkehr der Dschihadisten spielt der Ort Reyhanli an der türkisch-syrischen Grenze. Von hier lassen sich die Freiwilligen in die Kampfgebiete schleusen, hier besorgen IS-Kämpfer Nachschub und medizinische Versorgung. Bis vor kurzem mit inoffizieller türkischer Unterstützung.
Stand: 26.08.2014 13:44 Uhr
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