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Mörderischer Ukraine-Krieg – Flucht aus Ilowajsk
Weltspiegel extra
Ein ARD-Team begleitet eine Woche lang das ukrainische Freiwilligen-Batallion "Mirotworetz". Es dokumentiert, wie die Männer im kleinen Ilowajsk eingekesselt werden und zeigt deren verzweifelten und verlustreichen Kampf, als sie unter Beschuss durch Moskau-treue Separatisten geraten. Dem Kamerateam gelingt die Flucht. Die übrigen kämpfen oder flüchten zu Fuß. Inzwischen ist klar: Von mehr als 400 Männern entkommt nur ein Drittel, die weiteren werden gefangengenommen oder getötet.
Bataillon und ARD-Team in Ilowajsk eingeschlossen
Am frühen Sonntagmorgen, den 24. August, bricht das ukrainische Freiwilligen-Batallion "Mirotworetz", übersetzt "Friedenstruppe", auf nach Ilowajsk im Süden von Donezk. Die Männer sind aktive oder pensionierte Polizisten. Ihre Aufgabe ist es, im sicheren Hinterland Checkpoints zu bauen und den kämpfenden Einheiten den Rücken freizuhalten.
An der Front zu kämpfen ist nicht ihre Aufgabe. Kaum ist das Batallion zu den knapp 400 übrigen Freiwilligen in der Stadt gestoßen, schnappt die Falle zu: Separatisten haben mit russischen Truppen gemeinsam die Stadt Ilowajsk umstellt, es beginnt ein tagelanger, verlustreicher Kampf. Auch das ARD-Team ist eingeschlossen. Die Polizisten kämpfen um ihr Leben. Verzweifelte Funksprüche nach Kiew bleiben ohne Erfolg: Die ukrainische Armee ist durch die unerwarteten Offensiven der Moskau-treuen Separatisten und russischen Truppen in die Defensive geraten.
Nach fünf dramatischen Tagen haben die Eingeschlossenen mit ihren Gegnern einen Konvoi vereinbart, der auch Tote und Verletzte aus dem Kessel von Ilowajsk bringen soll. Drei Stunden lang warten 45 Fahrzeuge auf den Befehl, loszufahren. Dann wird der Konvoi plötzlich mit Mörsern und Granaten beschossen. Viele Fahrzeuge, auch ukrainische Panzer und Schützenpanzer, gehen in Flammen auf.
Wendepunkt in der Ostukraine
Ilowajsk war die erste große Niederlage der ukrainischen Verbände nach Monaten stetiger Erfolge. Diese Augusttage gelten als Wendepunkt in der Ostukraine – ausgelöst durch eine massive Verstärkung der Separatisten durch russische Militärtechnik, Freiwillige und aktive Soldaten.
Autor: Udo Lielischkies, Redaktion: Tibet Sinha
Stand: 03.09.2014 16:56 Uhr
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