Zeitzeugen
Phil Freund, lebte in den USA
»Die Menschen waren völlig verzweifelt, weil sie wussten, dass sie getötet würden, wenn sie zurück müssen. Ob Hamburg, ob Bremerhaven oder irgendwo anders: Wenn wir das Schiff verlassen, hätte es das Ende aller bedeutet.«
Gisela Knepel, damals 15 Jahre alt, lebt in Manchester
»Leute fragen mich das oft. Warum habt ihr solange gewartet? Erstens: Die Mittelschicht hatte nicht genügend Geld, um früh auszuwandern. Leute, die ziemlich reich waren, sind am Anfang ausgewandert und konnten ihr Geld noch mitnehmen. Und zweitens haben viele Leute gedacht, dass kann nicht dauern. In einer gebildeten Nation – kann so eine Dummheit nicht lange dauern. Und da hat man zu lange gewartet.«
Herbert Karlinger, lebt heute in den USA
»Ein Mensch muss Hoffnung haben: Man lebt durch die Hoffnung. Kapitän Schröder war ein Mensch. Er hat ein Herz gehabt und hat gefühlt, was wir durchmachen. Und es gab Menschen wie ihn, die auch ein Herz hatten.«
Sol Messinger, damals 6 Jahre alt, lebt in den USA
»Das spielte Hitler natürlich in die Hände. Weil Kuba es den Juden nicht erlaubte einzureisen, nachdem Amerika die Juden nicht einreisen ließ, konnte Hitler sagen: Jeder beschuldigt uns, weil wir mit den Juden nichts zu tun haben wollen, aber schaut her, kein anderes Land will sie. Also warum sind denn alle gegen uns so aufgebracht? Und er hatte recht damit.
Die amerikanische Regierung stand unter starkem Druck, keine Fremden reinzulassen. Denn es gab in den USA nicht genügend Arbeit, und man fürchtete, die Fremden würden den Amerikanern ihre Jobs wegnehmen.«
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