Zitate der Zeitzeugen

Hans-Dietrich Genscher

Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher 1972
Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher | Bild: dpa

Der Bundesinnenminister steht im Mittelpunkt der Verhandlungen mit den Geiselnehmern. Im Film spricht er zum ersten Mal ausführlich über die schwarzen Stunden.

»Das war der schrecklichste Tag meiner langen Amtszeit als Mitglied der Bundesregierung. Ich wünsche jedem anderen Menschen, dass er eine solche Erfahrung nie machen muss.«

Walther Tröger

Interview: Walther Tröger, damals Bürgermeister im Olympischen Dorf, erinnert sich

Bürgermeister des Olympischen Dorfes und Wächter über die Sicherheit seiner Bewohner. Wider Willen wird er zu einer zentralen Figur. Doch wie der gesamte Krisenstab verkörpert er vor allem Ratlosigkeit.

»Das Szenario eines solchen Überfalls war in Planspielen der Polizei vorhanden. Aber keiner hat geglaubt, dass so etwas passieren könnte. Deswegen hat man das wohl zur Seite gelegt.«

Heide Rosendahl

Freundinnen: Die israelische Leichtathletin Esther Roth und Heide Rosendahl

"Miss Leichtathletik" pflegt freundschaftliche Beziehungen zu Esther Roth-Shachamarow und anderen israelischen Sportlerinnen. Sie spricht den Israelis in ihrem Notquartier Mut zu.

»Mich hat die Entschlossenheit der israelischen Sportlerinnen tief beeindruckt. Sie sagten zu mir: Besorg uns Waffen, wir wollen raus auf die Straße und kämpfen!«

Esther Roth-Shachamarow
Die junge Sprinterin ist die größte Medaillenhoffnung der israelischen Olympia-Mannschaft. Ausgerechnet ihr Trainer, ihre verehrte Vaterfigur, ist am 5. September unter den Geiseln.

»Dieser plötzliche Schnitt zwischen dem großen Traum und dem, was man uns angetan hat – als hätte man uns die Beine weggeschlagen! Meinen Trainer zu verlieren, war das Schlimmste, was mir damals passieren konnte.«

Heinz Hohensinn

Polizei und Sicherheitsbehörden sind überfordert


Der Münchner Sonderfahnder führt den Polizei-Einsatztrupp beim Anschlag im Olympischen Dorf, vom Dach der Connollystraße bis zum Militärflugplatz in Fürstenfeldbruck.

»Wir kamen uns vor wie Bergsteiger in Badehose und Sandalen im Himalaya-Gebiet. Dieser Einsatz war einige Nummern zu groß für uns. Das wussten wir von Anfang an.«

Klaus Bechler

Interview: Hubschrauberpilot Klaus Bechler erinnert sich

Der Hubschrauberpilot vom Bundesgrenzschutz muss Geiseln und Terroristen nach Fürstenfeldbruck fliegen und gerät dort zwischen die Fronten.

»Furchtbar, so ein grausames Bild! Man ist deutscher Polizist auf deutschem Boden und kann nichts dagegen machen.«

Manfred Ommer

Manfred Ommer
Manfred Ommer, deutscher Sprinter und Enfant Terrible der Leichtathleten-Szene. | Bild: dpa

Deutscher Sprinter und Enfant Terrible der Leichtathleten-Szene. Aus Solidarität mit den Israelis verlässt er als einziger deutscher Athlet nach dem Anschlag das Olympische Dorf.

»Das war eine sehr einsame Situation. Da bestellt dir keiner ein Taxi, es besorgt dir keiner eine Fahrkarte. Du packst deine Klamotten und gehst mit Schimpf und Schande.«

Was geschah wann?

Hans-Dietrich Genscher

Zur Rolle der Einsatzkräfte