Pressemeldung vom 17.03.2010

"W wie Wissen" am 21. März 2010 um 17.03 Uhr im Ersten

Thema: Die Macht der Hormone

Endlich ist er da, der Frühling - zumindest auf dem Kalender. Und er beflügelt unsere Hormone. "W wie Wissen" zeigt, was Liebe im Gehirn auslöst, wie sich Vögel von Hormonen „dopen", um eine sexy Stimme zu bekommen und wie wir an der Länge unserer Finger ablesen können, wie viel Testosteron in uns steckt. Außerdem geht "W wie Wissen" der Frage nach, inwieweit Chemikalien-Rückstände Einfluss auf die männlichen Spermien haben.

Sexy Vogelstimmen durch "Hormon-Doping"
Stare, die sich ihre Würmer im Schlamm von Kläranlagen suchen, singen schöner als ihre Artgenossen. Der Grund: Hormone aus der Anti-Baby-Pille überleben den Klärprozess und sammeln sich in den Würmern, die von den Staren gefressen werden. Die mit weiblichen Hormonen "gedopten" männlichen Stare haben zwar ein schwächeres Immunsystem als ihre Artgenossen. Die Weibchen lassen sich dennoch von ihrem verführerischen Gesang täuschen. Es sind die sexy syllables (sexy Silben), besonders schnell gesungene, komplexe Noten von hoher Frequenz, die sie paarungsbereit machen. "W wie Wissen" hört sich die sexy Vogelstimmen einmal genauer an.

Was unsere Finger über uns verraten
Der kleine Unterschied liegt auf der Hand, oder besser: in der Länge der Finger. Schon vor 130 Jahren entdeckten Wissenschaftler, dass sich das Längenverhältnis von Zeige- und Ringfinger bei Frauen und Männern unterscheidet. Heute weiß man: Wir sind bereits im Mutterleib unterschiedlichen Mengen an Geschlechtshormonen ausgesetzt. Das Testosteron ist dafür verantwortlich, ob aus einem noch geschlechtsneutralen Embryo ein Junge oder ein Mädchen wird. Aber können tatsächlich die Finger etwas darüber aussagen, wie viel Testosteron unser Gehirn im Mutterleib abbekommen hat und wie sich im Verlauf unser Charakter und unsere Talente entwickeln? "W wie Wissen" erzählt, was unsere Finger über unser Innerstes verraten.

Angriff auf die Spermien
Die Spermienqualität der Dänen ist die mieseste in ganz Europa, dicht gefolgt von den Deutschen und Norwegern. Doch warum ausgerechnet in diesen Ländern die Spermien "schwächeln", ist bisher ein Rätsel. Genauso, warum Finnen und Esten in Europa am besten wegkommen. Statistisch gesehen fehlen der Welt seit den 50er Jahren bereits Millionen von Jungen. Weil der Samen des Mannes bestimmt, ob ein Mädchen oder ein Junge entsteht, vermuten Forscher, dass die Qualität der Spermien etwas mit den fehlenden Jungs zu tun haben könnte. "W wie Wissen" geht der Frage nach, inwieweit Chemikalien-Rückstände Einfluss auf die männlichen Samenzellen haben.

Liebe geht durchs Gehirn
Ob es zwischen zwei Menschen funkt oder nicht, hängt zwar nicht ausschließlich von den Hormonen ab. Doch in der Liebe spielt die Biochemie eine entscheidende Rolle. Wissenschaftler können sogar sichtbar machen, welche Gehirnregionen daran beteiligt sind. Dabei geht es Neurobiologen keineswegs darum, die romantischen Gefühle mit nüchternem Forschergeist zu entzaubern. Vielmehr könnte das bessere Verständnis "liebeskranker Hirne" auch helfen, wenn es nicht mehr so gut läuft - zum Beispiel in der Paartherapie. "W wie Wissen" zeigt, was Liebe im Gehirn auslöst.

Moderation: Dennis Wilms

"W wie Wissen" im Internet unter www.DasErste.de/wwiewissen