Pressemeldung vom 14.01.2016

Kirchliche Sendungen am Wochenende 16./17. Januar 2016 im Ersten

„Das Wort zum Sonntag", am Samstag, 16. Januar 2016, um 23:05 Uhr spricht Pastorin Annette Behnken aus Wennigsen über das Unwort des Jahres 2015 „Gutmensch".

„Das Unwort des Jahres - zu Recht! Tatsache ist: Wer damit beschimpft wird, ist meist als naiver Depp abgestempelt, hat keine Chance mehr, ernst genommen zu werden. Diejenigen die ausgrenzen, abwerten und eine harte Linie fahren, haben schnell den Beifall auf ihrer Seite. Aber vor zunehmendem Hass und sinnloser Gewalt schützt das nicht. Genau deshalb brauchen wir noch viel mehr 'gute Menschen' für unser Zusammenleben" - meint Pastorin Annette Behnken in ihrem aktuellen „Wort zum Sonntag".

Die „Wort zum Sonntag"-Sendung kann unter „www.DasErste.de/wort" nachgelesen oder als Video-Podcast sowie am jeweiligen Tag nach 18:00 Uhr in der Mediathek des Ersten angesehen werden.
Redaktion: Eberhard Kügler (NDR)

„11 Götter sollt ihr sein - Fußball als Ersatzreligion" ist das Thema der Sendereihe „Gott und die Welt" am Sonntag, 17. Januar 2015, um 17:30 Uhr.

„Es geht über die 90 Minuten hinaus. Schalke 04 und Fußball bestimmen unser ganzes Leben", so beschreibt Wilfried Hahn den Stellenwert, den Fußball und Schalke für seine Familie haben. Der 59-jährige Innenarchitekt ist seit einem halben Jahrhundert glühender Anhänger und hat damit seine ganze Familie „infiziert", wie er es nennt. Seine Frau Jutta begleitet ihn zu allen Spielen. Und auch seine Kinder und Enkelkinder sind Vereinsmitglieder. „Solche Emotionen wie beim Fußball erlebst du nirgendwo anders", sagt Wilfried Hahn.

Thorsten Brunkhorst sieht das genauso. Fußball und Werder Bremen sind mehr als ein Hobby für den 35-Jährigen: „Es ist mein Lebenselixier. Hier kann ich so sein, wie ich wirklich bin. Hier bin ich nicht Thorsten, sondern Tuddi!" Thorsten Brunkhorst hat eine Spastik auf der linken Körperhälfte und stottert. Je unwohler er sich fühlt, desto länger sucht er nach Worten. Doch wenn er über Fußball spricht oder beim Werder-Spiel seine Mannschaft anfeuert, ist diese Sprachstörung so gut wie weg.
Dies sind zwei Beispiele dafür, wie sinnstiftend Deutschlands beliebteste Sportart für viele Menschen in unserem Land ist.
„Fußball bietet Gemeinschaft, Freude, Halt und eine Aufgabe", erklärt Fußballtrainer Christoph Daum. Für die Akteure im Stadion kann das zur Bürde werden. Er hat selbst gespürt, wie groß die Erwartungen an ihn waren, als er 2006 von den Fans des 1. FC Köln beim Amtsantritt als „Messias" gefeiert wurde. „Es kann auch zu viel werden. Nach dem Training dachte ich noch, dass man diese Erwartungen gar nicht erfüllen kann."
Der Radio-Bremen-Film zeigt die Bedeutung, die Fußball für das Leben von Fans haben kann. Dabei wird sichtbar, wie viele Analogien es zur christlichen Kirche gibt. Die Liturgie im Stadion ähnelt oft der eines Gottesdienstes. Vom Gesang über "Gebete" bis hin zum Glaubensbekenntnis zu seinem Verein. In manchen Lebensbereichen ersetzt der Fußball sogar die Funktion der Kirchengemeinschaft. Aber eine Religion könne es niemals sein, protestiert Eugen Eckert. Er ist Stadionpastor in Frankfurt. Als Geistlicher ist er selbst fußballbegeistert und sieht die Gemeinsamkeiten zur Kirche, aber auch die entscheidenden Unterschiede: „Fußball kann sinnstiftend und glücksbringend sein, aber er kann keine Antworten darauf geben, wo wir herkommen oder was nach dem Tod passiert." Doch wie ist es für die Fans, ist für sie Fußball ihre Ersatzreligion?
Redaktion: Michaela Herold, Guido Schulenberg (Radio Bremen)