Pressemeldung vom 29.09.2016

Kirchliche Sendungen am Wochenende 1./2. Oktober 2016 im Ersten

„Das Wort zum Sonntag" spricht am Samstag, 1. Oktober 2016, um 23:35 Uhr Pfarrerin Annette Behnken aus  Wennigsen.

Ihr Thema: Klarstellung

„Selig sind nicht Bombenleger, nicht Volksverhetzer, nicht Pöbler, nicht die, die andere verachten. Selig sind die Friedfertigen. Das müssen wir uns alle immer wieder zu Herzen nehmen", meint Pastorin Annette Behnken aus Wennigsen in ihrem „Wort zum Sonntag".
Die „Wort zum Sonntag"-Sendung kann unter „www.DasErste.de/wort" nachgelesen oder als Video-Podcast sowie am jeweiligen Tag nach 18:00 Uhr in der Mediathek des Ersten angesehen werden.
Redaktion: Eberhard Kügler (NDR)

„Melanie - Ein Heimkind kämpft sich durch" ist das Thema der Sendereihe „Gott und die Welt" am Sonntag, 2. Oktober 2016, um 17:30 Uhr.

Es ist Freitagabend. Melanie, 19, steht vor dem Spiegel und schminkt sich. Sie will mit ihrer Freundin zum Tanzen nach Würzburg. Die Vorbereitungen sind für sie der schönste Teil des Abends. Das Tanzen unter vielen Menschen, die laute Musik, die Annäherungsversuche der jungen Männer - das alles strengt sie an.
Doch dass sie überhaupt am Abend, im Dunkeln ausgeht, ist für sie schon ein Erfolg. Denn eigentlich hasst sie die Dunkelheit. Dann kommen die alten Ängste hoch - aus ihrer Kindheit, aus der Zeit als Kleinkind im Kinderheim. Was war passiert?

Seit fünf Jahren wohnt Melanie im Antonia-Werr-Zentrum, einer heilpädagogischen Einrichtung der Oberzeller Franziskanerinnen für traumatisierte Mädchen, nicht weit von Würzburg entfernt. Mit 14 wurde sie von ihren Pflegeeltern, einem evangelischen Pfarrerehepaar, hierher gebracht: verstört, voller Wut, voller Trauer. Ihre Pflegeeltern mussten sich eingestehen, dass sie mit Melanie und ihrem jüngeren Bruder überfordert waren. Auch wenn sie nur das Beste wollten. Sie hatten die beiden aus einem Kinderheim geholt und wollten ihnen eine Familie geben - bei Melanies Vorgeschichte war das nicht möglich.
Auch im Zentrum ändert sich zwei Jahre lang nicht viel: Melanie provoziert ihre Erzieherinnen, versucht wegzulaufen, in der Schule macht sie kaum Fortschritte. Die Erzieherinnen geben nicht auf. Nach etwa zwei Jahren beginnt Melanie, sich mit der Situation zu arrangieren und für sich zu kämpfen. Sie schafft einen Schulabschluss, kann eine Ausbildung als Hauwirtschafterin im Zentrum machen. Melanie genießt die Abgeschlossenheit der Einrichtung. Sie fühlt sich beschützt. Das Antonia-Werr-Zentrum wird ihr zu Hause, ihre Familie.

Nun aber muss Melanie ausziehen, sie hat einen Job in Würzburg bekommen. Doch sie hat Angst vor der Stadt, vor den vielen Menschen, vor dem Alleinsein. Wie wird sie damit klar kommen?

Alexia Späth hat Melanie bei ihren mühsamen Schritten in die Selbstständigkeit begleitet.
Redaktion: Andrea Kammhuber (BR)