Pressemeldung vom 27.01.2017

Kirchliche Sendungen am Wochenende 28./29. Januar 2017 im Ersten

„Das Wort zum Sonntag" am Samstag, 28. Januar 2017, um 23:35 Uhr

Niemals vergessen
Die Untaten unserer Vergangenheit werden nicht kleiner, wenn einige sie vergessen machen wollen. Und sie verschwinden dadurch nicht. Nur wer hinschaut, bereut und zugibt, kann auf Vergebung und einen Neuanfang hoffen. Sonst wird alles nur schlimmer, meint Pastorin Annette Behnken in ihrem „Wort zu Sonntag" anlässlich des internationalen Holocaust Gedenktages.

Die „Wort zum Sonntag"-Sendung kann unter www.DasErste.de/wort nachgelesen oder als Video-Podcast sowie am jeweiligen Tag nach 18:00 Uhr in der Mediathek des Ersten angesehen werden.
Redaktion: Eberhardt Kügler (NDR)

 

„Gutes Karma - Beten, betteln und befreien" ist das Thema der Sendereihe „Gott und die Welt" am Sonntag, 29. Januar 2017, um 17:30 Uhr

Die Mittagssonne brennt über dem kleinen Dorf nahe Lamphun im Norden Thailands. Es gibt kaum Schatten, die Luft über dem Asphalt flirrt vor Hitze. Der guten Laune der Frauen und Männer, die auf der Straße tanzen, tut dies keinen Abbruch. Im Zentrum des fröhlichen Umzuges, der sich nur langsam fortbewegt, reitet Jason Chumtong. In Deutschland aufgewachsen, mit familiären Wurzeln hier im Dorf, grell geschminkt und in glitzernden Klamotten. Er wirft bunt verpackte Münzen in die Menge. Diese Szenerie ist der Beginn eines traditionellen religiösen Rituals, der junge Mann auf dem Pferd ist auf dem Weg in das buddhistische Kloster des Dorfes, in das er eintreten will.
Es ist der Endpunkt eines langen Entscheidungsprozesses. Denn Jason Chumtong hat sich entschlossen, eine Tradition der Familie seines Vaters weiterzuführen. Nach dem Tod seiner Großmutter fand sich keiner seiner Cousins bereit, ins Kloster zu gehen, um entsprechend der Überlieferung ihre Seele auf dem Weg ins Nirvana zu begleiten. Nach dem Ende des Studiums, sieben Jahre später, ist er überzeugt, dass dies nun seine Aufgabe ist. Deshalb hat sich Jason in den zurückliegenden Monaten auf den Eintritt ins Kloster vorbereitet. Mit Hilfe seiner Eltern lernte er Sprache und Gebete, übte die erforderlichen Rituale. Denn obwohl sein Vater Thailänder ist, seine Mutter fließend Thai spricht und als Übersetzerin arbeitet, hatte er Sprache und Gebräuche bisher nie richtig gelernt.
Jason erwartet von seinem Aufenthalt im Kloster vor allen Dingen eine Reise zu sich selbst und zu seinen familiären Wurzeln. Mit dieser idealisierten Vorstellung vom Buddhismus und dem Lebens als Mönch kommt er nach Thailand. Doch die Realität dort sieht anders aus, das merkt er unmittelbar nach seiner Ankunft. Das Kloster ist reich, der Alltag der Mönche alles andere als karg, das alles kollidiert mit seinen Erwartungen an das Mönchsleben.
Der Autor Joel Drießen hat Jason Chumtong begleitet. Er beobachtete die Vorbereitung mit den Eltern bis hin zum Tag der Aufnahmezeremonie, der wichtigsten Hürde auf dem Weg in das Klosterleben. Die Monate danach wird Jason Chumtong als Mönch leben, früh aufstehen, um Essen betteln, meditieren und beten - so die Erwartung. Doch wie sehr wird diese Erwartung sich mit der Realität im Kloster decken? Leben buddhistische Mönche tatsächlich ein Leben in völliger Askese? Hat das moderne Leben Einzug in das thailändische Kloster gehalten? Der Film beschreibt, wie sich das Leben des jungen Mannes als Mönch ändert.
Redaktion: Eberhard Kügler (NDR)