Pressemeldung vom 20.04.2017

Kirchliche Sendungen am Wochenende 22./23. April 2017 im Ersten

„Das Wort zum Sonntag", am Samstag, 22. April 2017, um 23:50 Uhr spricht Lissy Eichert aus Berlin über „Eine Frage des Anstands".

Christen in Ägypten, Syrien oder im Irak werden verfolgt, vertrieben, mit dem Tod bedroht. Viele von ihnen fühlen sich dabei im Stich gelassen von uns, vom „christlichen Abendland". Anlass für Lissy Eichert, im Wort zum Sonntag über mögliche Ursachen mangelnder Solidarität nachzudenken. Solidarisch zu sein ist für die Theologin keine Frage der Religionszugehörigkeit oder des Kulturkreises, sondern zuallererst eine Frage der Haltung und des Anstands, die jeder ganz persönlich beantworten muss.

Die „Wort zum Sonntag"-Sendung kann unter www.DasErste.de/wort nachgelesen oder als Video-Podcast sowie am jeweiligen Tag nach 18:00 Uhr in der Mediathek des Ersten angesehen werden.
Redaktion: Manfred Suttinger (rbb)

„Brücken in die neue Heimat - Integrationslotse Mehrdad Zaeri" lautet der Titel der Dokumentation von Annette Wagner in der Reihe „Gott und die Welt", am Sonntag, 23. April 2017, um 17:30 Uhr.

Mael möchte nur ein kleines bescheidenes Haus im Grünen: „Hauptsache, es fallen keine Bomben!" Osama baut ein ganzes Viertel aus fantastischen Häusern, die wie Notenschlüssel und Instrumente aussehen. Der junge Syrer hofft: Menschen, die gemeinsam musizieren und singen, bekämpfen einander nicht. „Bau deine Paradiesstadt" heißt der von Illustrator Mehrdad Zaeri mit dem Mannheimer Nationaltheater realisierter Papier-Workshop, in dem sich junge Flüchtlinge mit Fantasie, Schere und Klebstift „gute Orte" erschaffen. Welche Art von Unterstützung Flüchtlingskindern manchmal fehlt, weiß Zaeri aus eigener Erfahrung: Vor über 30 Jahren musste er selbst mit seinen Eltern und Geschwistern aus dem Iran fliehen, um nicht als Minensuchjunge im Irakkrieg zu sterben. Als einstiger Flüchtling empfindet Zaeri es als seine Aufgabe, für jetzt ankommende Jugendliche Brücken in ihre neue Heimat zu bauen. Während die gemeinsame Paradies-Papierstadt zwei Monate lang wächst, jedes Viertel eine andere Gestalt annimmt, wird nebenbei erinnert und getrauert, aber auch gelacht. Von Zaeri erfahren die Jugendlichen Stärkung mit künstlerischen Mitteln, erhalten Zugang zu ihren Gefühlen und Wünschen.
Loslassen, um ankommen zu können - das müssen auch die Schülerinnen der Internationalen Gesamtschule in Heidelberg (IGH) lernen, die aus über 60 verschiedenen Ländern stammen. Fünf von ihnen bekommen die Chance, mit dem berühmten Künstler eine zentrale Wand im Schulhaus zu bemalen. Was verbindet Zaeri mit dieser Schule? In der IGH wurde er selbst vor 30 Jahren als 15-jähriger eingeschult. Dortige Lehrer vermittelten ihm das Selbstvertrauen, das er an die jetzige Schülergeneration weitergeben will. Für das junge multikulturelle Mal-Team ist die Wandgestaltung große Ehre und Mutprobe zugleich, denn: Vorzeichnen mit Bleistift ist nicht erlaubt. „Im richtigen Leben gibt es auch keinen Radiergummi", so Zaeri. „Und in der Kunst gibt es keine Fehler." Aus jedem Klecks an der Wand - und aus jeder Lebenssituation - lasse sich etwas machen. „Ihr müsst euch nur trauen!"
Redaktion: Ulrike Häfner (SWR)

Für akkreditierte Journalisten steht die Dokumentation im Vorführraum des Pressedienst Das Erste zur Ansicht zur Verfügung.