Pressemeldung vom 22.11.2018

Kirchliche Sendungen am Wochenende 24./25. November 2018 im Ersten

„Das Wort zum Sonntag" am Samstag, 24. November 2018, um 23:45 Uhr,
spricht Pastor Christian Rommert aus Bochum. Sein Thema: Fragt sie doch!

An seinem siebten Geburtstag starb sein Großvater, der andere Opa war im Krieg verschollen. Jahre später macht sich Christian Rommert auf die Suche nach der Geschichte seiner Familie. Doch er hat nicht mehr viele, die er fragen kann. Welchen Schatz er dabei findet, darüber erzählt der Pastor aus Bochum in seinem aktuellen „Wort zum Sonntag".

Die „Wort zum Sonntag"-Sendung kann unter www.DasErste.de/wort nachgelesen oder als Video-Podcast sowie am jeweiligen Tag nach18:00 Uhr in der Mediathek des Ersten angesehen werden..
Redaktion: Markus Schall (WDR)

„Freiwillig einsam - Leben als Eremit" ist Thema der Sendereihe „Echtes Leben" am Sonntag, 25. November 2018, um 17:30 Uhr

86 Mal ist Jürgen Otto Stahl schon umgezogen. Der Kindheit und Jugend im Südschwarzwald folgen „wilde Zeiten" im Freiburg der 80er Jahre, in denen er sich selbst als Chaot wahrnimmt. Alkohol und Punk-Musik sind ständige Begleiter. Trotz aller Exzesse findet er dank vielfältiger Begabungen beruflich immer neue Optionen. Er ist Schriftsetzer und Buchdrucker, jobbt als Landschaftsgärtner, wird ehrenamtlicher Suchtberater und Sterbebegleiter.
Die Begegnung mit einem Zen-Meister setzt den Keim für sein spirituelles Interesse. Er wird selbst Zen-Mönch in Japan, später Franziskaner in Nürnberg, dann Angehöriger des Lazarus-Ordens. Als der Orden sich auflöst, steht Bruder Otto wieder vor einem Neuanfang. Durch Zufall erfährt er von der Bayerischen Klausnervereinigung in Bad Abbach bei Regensburg. Es ist eine über 300 Jahre alte Verbindung von Männern und Frauen, die zölibatär leben, sich als „Klausner", als Eremiten verstehen und wie an einen Orden langfristig binden.
In der Begegnung mit Johannes Schuster, dem „Altvater" der Eremiten, und Bruder Jacobus Karfunke, einem eremitisch lebenden Benediktiner aus dem Kloster Beuron, erfährt Bruder Otto Ermutigung für seinen eigenen spirituellen Weg.
Er wird Altenpfleger, um ganz praktisch für Menschen etwas tun zu können, und sucht nach einem passenden Lebensumfeld für sich. In der St.-Anna-Kapelle in Fridingen, nah seiner alten Heimat, beginnt er in einer historischen Eremitage mit kleiner Wohnung noch einmal von vorne.
Der Film von Sabine Barth begleitet den Weg des angehenden Eremiten, den Weg von Bruder Otto.
Das Leben als Eremit oder Eremitin erlebt gerade eine Renaissance. 70 bis 80 Menschen leben im deutschsprachigen Raum eremitisch. In Bad Abbach bei Regensburg liegt Frauenbründl. Es ist der Stammsitz der einzigen Eremitenverbrüderung in Deutschland. Vor wenigen Jahren noch gehörten zur Eremitage nur zwei Brüder, inzwischen sind es neun.
Eremitisch zu leben bedeutet immer, exponiert zu sein. Ein Eremit oder eine Eremitin wird öffentlich wahrgenommen und hat deshalb durch seinen eigenen Lebensstil besondere Verantwortung auch für die „Kollegen". Doch ein Leben als Eremit oder Eremitin ist auch sonst anspruchsvoll. Deswegen werden Interessenten inzwischen auch in ein Noviziat in Frauenbründl aufgenommen. Es braucht Disziplin und psychische Gesundheit, um mit der Einsamkeit in einer Klause umgehen zu können.
Redaktion: Sabine Rauh (BR)

Im Internet: DasErste.de/echtesleben