Pressemeldung vom 12.07.2012
Kirchliche Sendungen am Wochenende 14./15. Juli 2012 im Ersten
„Das Wort zum Sonntag", am Samstag, 14. Juli 2012, um 22:25 Uhr spricht der Essener Pfarrer Gereon Alter. Mit seinem Beitrag „Getestet - und verworfen?" mischt sich Alter in die aktuelle Debatte um den sogenannten „Down-Syndrom-Schnelltest" ein und plädiert für einen verantwortungsvollen und menschwürdigen Umgang mit den Möglichkeiten der modernen Gendiagnostik.
Die „Wort zum Sonntag"-Sendung kann unter: www.DasErste.de/Wort nachgelesen oder als Video-Podcast angesehen werden.
Redaktion: Angelika Wagner (WDR)
In der Sendereihe „Gott und die Welt" zeigt Das Erste am Sonntag, den 15. Juli um 17.30 Uhr die Dokumentation: „Der letzte Akt - Entscheidungen am Lebensende"
Ein Koffer und zwei blaue Müllsäcke sind von Ingrid T. geblieben. Matthias Weichold hat sie neben einen kleinen Gartentisch gestellt. Der Berufsbetreuer sortiert jene Dinge, die aus mehr als 80 Jahren Menschenleben übrig geblieben sind: Noch brauchbare Kleidungsstücke gibt er für bedürftige Bewohner zurück ins Heim, Seifenschale und Kulturbeutel wandern in den Müll. Ingrid T. hatte keine Angehörigen mehr, sie war am Lebensende einsam so wie die meisten Menschen, die Weichold betreut.
Die 30-minütige Dokumentation von Christian Wölfel zeigt, wie der Betreuer mit seinen Klienten die letzten Dinge regelt: die eigene Beerdigung, eine Patientenverfügung oder das Erbe, das mal eine Stiftung wird. Auf diese Weise soll wenigstens der Name für die Nachwelt erhalten bleiben - nicht nur als Schriftzug auf der Akte, die Weichold zehn Jahre archivieren muss. Eigentlich endet die Betreuung mit dem Tod und auch die Frage nach dem letzten Willen müsste Weichold - dem Gesetz nach - nicht mit seinen Klienten klären. "Aber was will man machen, wenn kein Verwandter, kein Freund mehr da ist", sagt er und hilft zu regeln, was noch möglich ist. Schließlich soll auch am Lebensende ein bisschen Würde gewahrt werden.
Im letzten Müllsack tauchen zwischen Röcken und Blusen noch zwei Bilder von Ingrid T. auf. Die Kette, die sie auf einem trägt, hatte Weichold erst vor wenigen Minuten in der Hand. Und auch der Pulli ist noch geblieben - mit dem Strichcode innen. Das Heim ordnet so die Kleidung den Menschen zu. "Das rührt mein Herz schon an", sagt Weichold mit Blick auf die Bilder, durch die ihm die alte Dame mit einem Mal wieder so nah ist. Auch wenn er im Abwickeln der letzten Dinge mittlerweile Routine hat. "Bei der Beerdigung, wenn nur noch der Pfarrer, jemand vom Pflegeheim und ich mitlaufen, reißt es mich immer: Es ist noch trauriger als wenn es eine große Beerdigung ist."
Redaktion: Andrea Kammhuber (BR)