Pressemeldung vom 26.11.2014
Deutliche Fortschritte beim Ausbau der Barrierefreiheit: Über 90 Prozent des Ersten untertitelt
Die ARD ist ihrem Ziel, Menschen mit Behinderungen möglichst viele Sendungen zugänglich zu machen, einen großen Schritt nähergekommen. Rund 93 Prozent des Angebots im Ersten sind inzwischen mit Untertiteln für gehörlose und schwerhörige Menschen versehen. Damit konnte die Untertitelquote seit 2012 nahezu verdoppelt werden. Auch alle Landesrundfunkanstalten haben in ihren Dritten Programmen weitere Fortschritte erzielt und ihr Angebot nachhaltig ausgeweitet.
"Alle neun in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten ziehen bei der Barrierefreiheit seit Jahren an einem Strang", sagte der ARD-Vorsitzende und NDR Intendant, Lutz Marmor in Hannover. "Vor der Umstellung des Gebührenmodells auf den neuen Rundfunkbeitrag hatten wir zugesagt, den Ausbau unserer barrierefreien Angebote nachhaltig voranzubringen. Wir haben Wort gehalten und das Vertrauen, das die Verbände damals in uns gesetzt haben, nicht enttäuscht", so Marmor.
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Hörfilmangebot für blinde Menschen. Für knapp 38 Prozent des Hauptabendprogramms im Ersten gab es 2014 eine Audiodeskription, vor zwei Jahren waren es knapp 21 Prozent. Einige Landesrundfunkanstalten haben für ihre Dritten Programme weitere regionale Formate in das Hörfilmangebot aufgenommen, um blinde Menschen auch dort noch stärker als bisher teilhaben zu lassen.
Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor: "Dieses Jahr haben wir Neues in Angriff genommen und haben mit der Live-Audiodeskription von Shows begonnen. Zudem bieten wir an jedem Tag der Woche Spielfilme und Serien im Hauptabendprogramm des Ersten verlässlich in einer Hörfassung an. Auch Tier- und Naturdokumentationen sind mit Audiodeskription versehen."
Während der Fußball WM wurde zudem der Hörfunkkommentar auf einer Extra-Tonspur ausgestrahlt. Blinde Menschen und ihre sehenden Angehörigen und Freunde konnten dadurch gemeinsam die Fußballspiele verfolgen.
Die ARD wird weiterhin eng mit den Verbänden hör- und sehgeschädigter Menschen zusammenarbeiten, um ihre Programme für Menschen mit Behinderungen zu optimieren. Der NDR als Federführer des Projekts "Barrierefreier Rundfunk" wird die seit mehreren Jahren regelmäßig stattfindenden Gespräche mit den Verbänden fortsetzen.
Untertitel werden digital oder im ARD Text auf Seite 150 ausgestrahlt. Für die Hörfilmfassungen gibt es einen extra Tonkanal. Beide Angebote lassen sich mit der Fernbedienung aktivieren.