Pressemeldung vom 08.11.2017

ARD Forum Sport 2017

#bewegtezeiten - Sportkommunikation im digitalen Wandel

Zum fünften Mal seit 2013 tagt heute, am 8. November 2017, das ARD Forum Sport, in diesem Jahr beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt. Thema der Diskussion ist die zunehmende Digitalisierung des Sports, insbesondere der Kommunikation. Beleuchtet werden in den Gesprächen die damit einhergehenden Konsequenzen, Möglichkeiten und Probleme für Sportler, Verbände und nicht zuletzt auch für den Sportrechte-Markt.

Teil 1: Inszenierung, Vermarktung und Kommunikation von Sportlern und Vereinen

Manfred Krupp, Intendant des Hessischen Rundfunk:
„Die ARD erreicht mit dem Sport Menschen, die wir mit anderen Programmen sonst nicht erreichen können. Durch Sport und Sportübertragungen binden wir Menschen an unsere Sender, deswegen sind sie elementar für uns. Aber wir müssen unsere Nutzer da erreichen, wo sie sind - und die mediale Nutzung im Netz ist in den letzten Jahren dramatisch gestiegen, deshalb werden die verschiedenen Plattformen immer wichtiger. Wir sind offen für neue Entwicklungen, offen für neue Partnerschaften auch mit Konkurrenten, um Sportarten einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen."

Severin Freund, Skispringer:
„Soziale Medien gehören heutzutage zum Leistungssport dazu, aber als Sportler wird man nach wie vor in erster Linie nach seinen sportlichen Leistungen bewertet. Neu ist aber natürlich, dass man mittlerweile damit sein eigenes Medium hat, das man aktiv nutzen kann."

Sebastian Kienle, Triathlet:
„Triathlon ist immer noch eine Randsportart, auch im Social-Media-Bereich - gleichzeitig werden aber auch die Leistungen in unserer Sportart von der sehr treuen Triathlon-Community häufig noch unabhängig von der Platzierung bewertet. Wenn man aber nicht regelmäßig Erfolge bringt, kann sich das auch in den sozialen Netzwerken bemerkbar machen. Auch Sponsoren erwarten mittlerweile ein gewisses Maß an Engagement auf Social-Media-Plattformen - das wird sogar in Verträgen festgeschrieben. Mir ist aber dabei wichtig, meine Kreativität im Social-Media-Bereich beizubehalten und nicht nur Content umzusetzen, der vielleicht gut ankommen könnte. Das Schöne an Social Media ist, dass Kommunikation in diesem Fall keine Einbahnstraße, sondern der direkte Kontakt auch mit Kritikern zum Beispiel zum Thema Doping möglich ist."

Stefan Mennerich, FC Bayern München:
„Meiner Meinung nach können Vereinsmedien wie FC Bayern TV etwas bieten, was andere nicht können, mehr Hintergrund, einen Schlüssellochblick, man ist direkt dran. Klassische Medien hingegen beurteilen, beschreiben, analysieren und so weiter, und der Rechteinhaber als drittes Medium hat das Recht, das entsprechende Spiel live zu übertragen. Jeder kann das, was der andere macht, nicht so gut. So ergänzen die verschiedenen Angebote sich meiner Meinung nach mehr, als dass sie sich gegenseitig wehtun."