Pressemeldung vom 18.07.2013

Drehstart für historisches Fußball-Fernsehfilmprojekt: „Landauer" (AT) über FC Bayern-Urvater Kurt Landauer

mit Josef Bierbichler, Jeanette Hain, Herbert Knaup u.v.a.

Diese Woche haben die Dreharbeiten zum Fernsehfilm „Landauer" (AT) begonnen. Kurt Landauer ist, nach einer bewegenden und wechselvollen Lebensgeschichte, der Urvater für den Erfolg des FC Bayern. Unter der Regie von Hans Steinbichler dreht Zeitsprung Pictures im Auftrag von BR, ARD Degeto und WDR bis Ende August 2013 im Ruhrgebiet, in Franken und in Oberbayern. Die Entstehung des Fernsehfilms begleitet der Bayerische Rundfunk online sowie auf Facebook, Twitter und YouTube. Die Ausstrahlung ist für 2014 im Ersten geplant.

Kurt Landauer legte den Grundstein für die Erfolge des FC Bayern: 1901 spielte er selbst das erste Mal für den Verein, zwischen 1913 und 1933 führte er den Verein als Präsident fast ununterbrochen und errang mit seinem „Club" 1932 die Deutsche Meisterschaft. Als Jude wurde Kurt Landauer von den Nazis verfolgt, ins KZ gesperrt und ins Exil getrieben. Dennoch kehrte er nach dem Krieg zum FC Bayern zurück. Aus den Trümmern baute er sich und seinem Verein einen Neuanfang - gegen alle Widerstände, mit viel Kreativität und unter großen, persönlichen Belastungen.

Philipp Lahm, Kapitän von FC Bayern:
"Kurt Landauer ist einer der Gründerväter des FC Bayern. Ohne sein Wirken vor und nach dem Zweiten Weltkrieg stünde der Verein nicht da, wo er jetzt ist. Noch kennt ihn kaum jemand, aber das wird der Film ‚Landauer‘ jetzt ändern."

Bettina Ricklefs, Programmbereichsleiterin Spiel-Film-Serie, BR:
"‘Landauer‘ ist allen Beteiligten ein Herzensprojekt. Und er ist - wie guter Fußball - ein Beispiel für Teamarbeit. Denn neben dem Engagement unserer Koproduktionspartner WDR, ARD Degeto und Zeitsprung Pictures, wurde das Projekt im Bayerischen Rundfunk als Zusammenarbeit von drei Programmbereichen entwickelt und auf den Weg gebracht, zu denen neben dem Programmbereich Spiel-Film-Serie auch der Programmbereich Sport und dessen Leiter Werner Rabe sowie BR-alpha und dessen Leiter Werner Reuß zählen. Ich freue mich sehr, dass wir dieses wichtige Projekt gemeinsam realisieren können und wünsche dem Filmteam von ganzen Herzen viel Erfolg bei den Dreharbeiten."

Zum Filminhalt
Eigentlich ist Kurt Landauer (Josef Bierbichler), ehemaliger Spieler und Präsident des FC Bayern, 1947 nur auf Durchreise in München. Als Jude war er von den Nazis verfolgt, ins KZ gesperrt und ins Exil getrieben worden. Nun will er sich in der amerikanischen Besatzungszone ein Visum abholen und für immer in die USA ausreisen. Schockiert stellt er fest, dass sowohl von seiner Familie, als auch von seinem einstmals geliebten Club fast nichts mehr übrig ist. Und doch findet er ein letztes Familienmitglied: die langjährige Haushälterin im Haus seiner Eltern, Maria (Jeanette Hain). Zwar hält er daran fest, nur solange zu bleiben, bis der Papierkram mit den Amerikanern erledigt ist, doch kann der Macher Landauer nicht aus seiner Haut und wird schnell wieder zu einem wichtigen Mann des FC Bayern. Dabei herrscht Misstrauen auf beiden Seiten. Es gibt genug Mitglieder im Verein, die aus eigenen Schuldgefühlen oder nach wie vor tief sitzenden Ressentiments gegen den „Juden Landauer" - diesen lieber so schnell wie möglich auf dem Dampfer nach Amerika sehen wollen. Doch Landauer setzt sich durch, bringt das Stadion in einen bespielbaren Zustand, schließt Frieden mit dem Stadtrivalen 1860 München und schafft es tatsächlich, aus jungen, ausgehungerten Männern wieder ein Team zu bilden. Landauer legt den Grundstein für einen der erfolgreichsten Fußballvereine der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Landauers Biographie ist außergewöhnlich und doch hat bisher noch niemand sein Leben erzählt. Der Fokus des Films von Regisseur Hans Steinbichler („Hierankl" / Polizeiruf 110) und Produzent Michael Souvignier („Contergan") nach einem Buch von Dirk Kämper („Der Raketenmann - Wernher von Braun") liegt auf einem Abschnitt der deutschen Geschichte, die ebenso wie Landauer bisher wenig Aufmerksamkeit erfahren hat. Im Gegensatz zum „Dritten Reich", dem Zweiten Weltkrieg und den wundersamen Wachstumsjahren blieb die Zeit, die unmittelbar auf den Krieg folgte, ein kaum bearbeitetes Thema des deutschen Films. Genau in dieses zerbombte, zerstörte, desillusionierte Deutschland kehrt Landauer zurück.

Online dabei am Filmset
Der Bayerische Rundfunk bietet ab sofort exklusive Einblicke hinter die Kulissen der Dreharbeiten zu "Landauer" - auf www.kurtlandauer.de sowie bei YouTube, Facebook und Twitter. Hier erhalten Filmfans Hintergrundberichte und Fußballfreunde weitergehendes Wissen um das runde Leder und die Geschichte des FC Bayern. Die YouTube-Videos und Postings stehen der Presse und den Nutzern auch als Embedding-Angebot zur Verfügung.

Links
YouTube: http://www.youtube.com/brfilmundserie
Facebook: https://www.facebook.com/BRFilm
Twitter: https://twitter.com/BR_Film
Die Homepage des Projekts: www.kurtlandauer.de

Besetzung
Kurt Landauer: Josef Bierbichler
Maria Baumann: Jeanette Hain
Siggi Hermann: Herbert Knaup
Conny Heidkamp: Andreas Lust
Inge Streicher: Andrea Wenzl
Radschuweit: Eisi Gulp
Goschner: Bernhard Butz u.v.a.

Stab
Regie: Hans Steinbichler
Buch: Dirk Kämper
Kamera: Bella Halben
Szenenbild: Volker Schaefer
Kostümbild: Katharina Ost
Produktionsleitung: Peter Kreutz
Herstellungsleitung: Till Derenbach
Producer: Daniel Mann und Karoline Gees
Produzent: Michael Souvignier, Zeitsprung Pictures
Redaktion: Bettina Ricklefs (BR), Cornelius Conrad (BR), Stefan Kruppa (ARD/Degeto), Frank Tönsmann (WDR), Werner Rabe (BR), Werner Reuß (BR-alpha)
Filmidee: Ica Souvignier
Förderung: Film und Medien Stiftung NRW, FFF Bayern und MFG Baden-Württemberg.