Pressemeldung vom 27.11.2013

ARD baut Barrieren für blinde und hörgeschädigte Menschen weiter ab

Die ARD hat weitere Fortschritte in Richtung Barrierefreiheit ihrer Angebote erreicht. Seit diesem Monat werden alle Tagesschauausgaben zwischen neun Uhr morgens und ein Uhr nachts sowie Tagesthemen und Nachtmagazin untertitelt, sodass inzwischen mehr als 90 Prozent des Ersten Programms mit Untertiteln versehen sind. 2012 waren es durchschnittlich 49 Prozent des Angebots.
"Wir hatten uns vorgenommen, bis Ende 2013 alle Erstsendungen im Ersten Programm zu untertiteln. Dieses Ziel haben wir erreicht. Im kommenden Jahr geht es nun darum, die letzten verbleibenden Lücken im Ersten zu schließen", sagte der ARD-Vorsitzende und NDR Intendant Lutz Marmor.

Die Intendantinnen und Intendanten haben auf ihrer Sitzung in Leipzig eine positive Bilanz des bisher Geleisteten gezogen. "Wir wollen möglichst alle Menschen mit unseren Angeboten erreichen, Barrierefreiheit ist eine Grundvoraussetzung dafür. Wir sehen uns hier in der Pflicht, unsere Zusage einzulösen, die Angebote für Menschen mit Behinderungen zu optimieren", so Lutz Marmor. Einhergehend mit dem Ausbau im Ersten wurde auch das Untertitelangebot in den Dritten Programmen in diesem Jahr deutlich ausgeweitet.

Seit Januar hat die ARD auch ihr Hörfilmangebot schrittweise weiter ausgebaut. Alle Landesrundfunkanstalten steigerten die Zahl der neu produzierten und ausgestrahlten Hörfilme. So sind beispielsweise die Krimis am Sonntagabend, Serien wie "In aller Freundschaft" oder "Wei& szlig;ensee", der FilmMittwoch und der Freitagsfilm im Ersten inzwischen regelmäßig als Hörfilm abrufbar. Eine Audiodeskription gibt es außerdem für die Tier- und Naturdokumentationen, die Das Erste am Montagabend ausstrahlt. 36 Prozent des Hauptabendprogramms sind audiodeskribiert; das ist fast doppelt so viel wie 2012.
In der Mediathek von ARD/Das Erste stehen nach der Ausstrahlung im Fernsehen viele untertitelte und audiodeskribierte Sendungen zum zeitsouveränen Abruf bereit. Außerdem veröffentlicht die ARD in den Mediatheken Angebote in Gebärdensprache wie beispielsweise die Tagesschau oder die Politmagazine. Statt bisher einem Magazin pro Woche werden von 2014 an alle Ausgaben von Fakt, Kontraste, Monitor, Panorama, Report Mainz und Report München in der Mediathek auch in einer Gebärdensprachausgabe abrufbar sein.

Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor kündigte an, den eingeschlagenen Kurs beim Ausbau der Barrierefreiheit im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten 2014 weiter fortzusetzen. Der NDR als Federführer des Projekts "Barrierefreier Rundfunk" werde die Gespräche mit den Verbänden fortführen, um die Angebote den Bedürfnissen behinderter Menschen weiter anzupassen.

Im Januar 2013 ist der neue Rundfunkbeitragsstaatsvertrag in Kraft getreten. Seither zahlen seh- oder hörgeschädigte Menschen, die dazu finanziell in der Lage sind, ein Drittel des regulären Rundfunkbeitrags.