Forschungsergebnisse zum Ersten Deutschen Fernsehen
Jahresbilanz 2012: Das Erste bleibt Marktführer am Hauptabend und wird als „das qualitativ beste Programm" bewertet
Am Abend, wenn die meisten Zuschauer vor dem Bildschirm versammelt sind, ist Das Erste Marktführer unter den deutschen Fernsehsendern. Mit einem Marktanteil von 15,7% liegt das ARD-Gemeinschaftsprogramm in der Zeit zwischen 20.00 und 23.00 Uhr vor dem ZDF (15,1%), den kumulierten Dritten (14,0%), RTL (11,8%), SAT.1 (7,7%) und ProSieben (6,1%). Das ergeben die Daten der GfK-Fernsehforschung für das Jahr 2012 (Stand: 27.12.). Betrachtet man den ganzen Tag, so sind das ZDF mit einem Marktanteil von 12,6%, die Dritten mit 12,5% sowie Das Erste und RTL mit jeweils 12,3% Marktanteil dicht beieinander. Es folgen SAT.1 (9,5%) und ProSieben (5,9%) mit deutlichem Abstand. Befragt man die Deutschen, welcher Fernsehsender "das qualitativ beste Programm" anbietet, so wird an erster Stelle Das Erste (22%) genannt. Danach kommen das ZDF (18%), RTL (16%) und die Dritten (10%, Quelle: ARD-Trend 2012 mit 3.054 Befragten ab 14 Jahren).
Das Erste hat im ausklingenden Jahr seine Vorrangstellung im Bereich der Information erneut bestätigt: Sowohl bei den politischen Gesprächssendungen ("Günther Jauch") als auch bei den Wirtschafts- ("Plusminus") und Kulturmagazinen ("ttt") sowie dem Auslandsmagazin ("Weltspiegel") weist die ARD jeweils die meistgesehenen Formate ihrer Sparte auf. Alle politischen Magazine im Ersten ("Report München", "Report Mainz", "Fakt", "Panorama", "Kontraste" und "Monitor") stehen in der Zuschauergunst vor denen der konkurrierenden Sender. Die "Tagesschau" ist auch im 60. Jahr ihres Bestehens die beliebteste Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Durchschnittlich 8,78 Millionen Zuschauer schalteten sie im Jahr 2012 täglich im Ersten, in einigen Dritten, bei 3sat oder Phoenix ein. Keine andere Informationssendung kommt auf annähernd so hohe Werte: "RTL aktuell" mit durchschnittlich 3,54 Millionen Zuschauern, die "heute"-Sendung im ZDF und bei 3sat mit 3,51 Millionen, die "SAT.1 Nachrichten" mit 1,79 Millionen und die "Pro7 Newstime" mit 800.000 Zusehern werden weit weniger als tägliche Informationsquelle genutzt. Auch beim jüngeren Publikum (14 bis 49 Jahre) bleibt die "Tagesschau" mit durchschnittlich 1,72 Millionen Zuschauern auf Platz 1.
Die meistgesehene Fernsehsendung des Jahres 2012 war mit 27,99 Millionen Zuschauern im Durchschnitt und einem Marktanteil von 76,6% die Übertragung des EM-Halbfinales der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Italien im Ersten. Der erfolgreichste Fernsehfilm des Jahres war mit 12,19 Millionen Zuschauern (31,8% MA) der "Tatort: Das Wunder von Wolbeck". Das Erste setzte 2012 im fiktionalen Bereich mit dem "SommerKino" und Literaturverfilmungen Schwerpunkte: Den Zweiteiler "Der Turm" nach dem Roman von Uwe Tellkamp verfolgten durchschnittlich 7,00 Millionen Zuschauer und "Die lange Welle hinterm Kiel" nach dem gleichnamigen Buch von Pavel Kohout 7,38 Millionen. "Die Heimkehr", die erste deutsche Verfilmung eines Werks von Hermann Hesse, sahen 4,63 Millionen im Ersten. Der Film "Wüstenblume" (5,36 Millionen) erreichte im Ersten mehr als fünfmal so viele Zuschauer wie im Kino, auch "Der Vorleser" (4,55 Mio.) hatte vor dem Bildschirm ein mehr als doppelt so großes Publikum wie vor der Kinoleinwand. Erfolgreich fortgesetzt wurde mit vier Neuverfilmungen auch die ARD-Märchenreihe "Sechs auf einen Streich": Die Märchenfilme kamen an den Weihnachtstagen 2012 auf durchschnittlich 2,35 Millionen Zuschauer am Nachmittag und auf ein Marktanteil von durchschnittlich 14,6%. Große Beachtung fanden auch die vielfältigen journalistischen wie fiktionalen Angebote in der ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod".
Beim Teletext konnte die ARD 2012 ihre Marktführerschaft behaupten: 19,3% der genutzten Seiten entfallen auf den ARD Text im Ersten, 16,8% auf die Angebote der Dritten. Es folgen die Teletext-Seiten vom ZDF und von RTL mit Marktanteilen von 14,9% bzw. 14,3%.