Doppelinterview mit Vanessa Mai und Axel Prahl
Doppelinterview mit Vanessa Mai und Axel Prahl
Frau Mai, Herr Prahl, Musik gilt als universelle Sprache, ganz gleich aus welchem Teil dieser Welt die Musik stammt. Warum, meinen Sie, ist das so? Und was bedeutet Musik für Sie?
VM: Musik zu verstehen muss man nicht lernen, Musik berührt. Egal, wo man lebt und welche Sprache man spricht.
AP: Ein Leben ohne Musik ist möglich, aber sinnlos – um es in abgewandter Form mit Loriot zu sagen: Für mich ist Musik schon immer ein wichtiger, nicht weg zu denkender Teil meines Lebens.
Sie sind hauptberuflich Schauspieler, Herr Prahl, haben aber auch eine eigene Band. In „Nur mit Dir zusammen“ schlüpfen Sie in die Rolle eines Rockers im Ruhestand. Wie war es, mit der Sängerin Vanessa Mai Musik zu machen?
AP: Wir haben einen Song gemeinsam gesungen. „Spiegel, Spiegel“ heißt der Titel. Das hat wunderbar funktioniert. Alle anderen Titel, die im Film von mir zu sehen oder zu hören sind, stammen aus meiner Feder. Sowohl der Text als auch die Komposition. Auch das durch den gesamten Film führende Lied „In meinem Traum“.
Frau Mai, Sie sind hauptberuflich Sängerin, geben jetzt aber mit „Nur mit Dir zusammen“ Ihr Spielfilmdebüt – was waren Ihre größten Herausforderungen beim Dreh? Und hat es geholfen, einen erfahrenen Kollegen wie Axel Prahl an Ihrer Seite zu haben?
VM: Mit Axel an meiner Seite habe ich mich auf diesem neuen Terrain schon sehr wohl gefühlt. Trotzdem muss ich gestehen, dass die Filmarbeit für mich neu und schwer war. Ich spielte ja nicht mich, Vanessa Mai in einer Doku, sondern einen anderen Charakter, eine Rolle.
Herr Prahl, Ihre Figur Wim hat sich nie groß für seine Tochter interessiert, die Karriere ging immer vor. Wie schaffen Sie es, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen?
AP: Glücklicherweise habe ich eine Familie, die mich in meinem Beruf unterstützt und bestärkt. Und ich sorge auch kontinuierlich dafür, dass ich so viel Zeit wie möglich für meine Lieben habe. Das ist dann vielleicht nicht jeden Tag, aber dafür immer „quality time“.
Trotz unermüdlich arbeitender PR-Maschinerie gelingt es Juli, im Umgang mit ihren Fans Authentizität zu wahren. Steckt auch etwas Vanessa Mai in Juli? Und in welchen Punkten mussten Sie sich bewusst von Ihrer Figur unterscheiden?
VM: Die Fans sind wie für Juli auch für mich sehr wichtig. Ohne sie geht gar nichts. Sie geben mir so viel auf der Bühne, und ich freue mich, wenn ich ihnen was zurück geben darf. Das geht jedem Künstler so. Aber die Rolle verlangte von mir eben auch Schauspiel, dramatische Ereignisse, die ich vor der Kamera nachempfinden musste. Das hat nichts mit der Person Vanessa zu tun.
Frau Mai, Herr Prahl: „Nur mit Dir zusammen“ erzählt auf berührende Weise die Geschichte einer nicht ganz einfachen Vater-Tochter-Beziehung. Was sollten wir im Umgang mit unseren Nächsten beherzigen? Gibt es ein Erfolgsrezept?
VM: Zum Glück habe ich mit meinen Eltern ein sehr, sehr gutes Verhältnis, sodass ich erstmal „lernen“ musste, mich auf die andere Situation einzustellen. Erfolgsrezepte gibt es, glaube ich, keine. Es verlangt von beiden Seiten, Eltern und Kinder, einen bewussten Umgang miteinander. Verzeihen können. Aber auch fordern. Zum Beispiel Liebe. Man hat nur ein Leben.
AP: Ein allgemeingültiges Erfolgsrezept gibt es sicherlich nicht. Meines Erachtens spielen gemeinsam verbrachte Zeit und Vorbildfunktion darin eine große Rolle.
Herr Prahl, Wim spendet seiner Tochter Juli eine Niere. Haben Sie sich während der Dreharbeiten mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt?
AP: Durchaus! Ich habe mit meiner Frau auch schon eine gemeinsame Patientenverfügung notariell hinterlegt. Die Details gehen natürlich nur meine Nächsten und mich etwas an.
Juli fühlt sich zu Dr. Mateusz Tauber hingezogen. Auch, weil seine Welt so anders ist als ihre? Brauchen Sie selbst manchmal eine Auszeit von der Welt des Showbiz? Wo und wie finden Sie diese, Frau Mai?
VM: Man kann vor sich selbst und dem, was man tut, nicht davonlaufen. Ich bin rund um die Uhr mit dem Showgeschäft zu Gange. Mein Mann ist mein Manager, da redet man natürlich über den Job. Aber ich lebe privat in der schwäbischen Provinz, ich bin für die Menschen um mich herum Vanessa, nicht die Frau vor der Kamera oder auf der Konzertbühne. Wenn ich zum Bäcker gehe oder Milch kaufe oder mal ein Eis im Laden um die Ecke, ist es den Leuten egal, womit ich mein Geld verdiene. Da bin ich einfach die Nachbarin oder die junge Frau, die ein paar Ecken weiter wohnt.
Wim lebt mittlerweile sehr zurückgezogen, hat sich vom Showbiz verabschiedet. Herr Prahl, brauchen Sie manchmal auch eine Auszeit? Wo und wie finden Sie diese?
AP: Im Kreise meiner Liebsten, bei mir zu Hause.
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