Zitate aus dem Film
Frank Bruns, Freiwillige Feuerwehr Istha
»"[Walter Lübcke] war wirklich einer von uns. Das muss man ganz klar sagen. Er war selbst 40 Jahre als Feuerwehrmann aktiv. Der war sich für nichts zu schade, und er hat auch im Privaten, wenn man irgendwas hatte, immer geholfen. […] Er war wirklich wie ein Junge vom Dorf."«
Walter Lübcke (†), Regierungspräsident von Kassel (2009-2019)
»Ich muss sagen, es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten. Wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Es ist die Freiheit eines jeden Deutschen.«
Diese Aussage traf Walter Lübcke im Rahmen einer Bürgerversammlung im hessischen Lohfelden im Oktober 2015. Er reagierte damit spontan auf rechtsextreme Zwischenrufe und persönliche Provokationen. Die Aussage wurde – mutmaßlich von Markus H. und Stephan Ernst – auf Video aufgezeichnet und im Internet veröffentlicht. Sie war es, die den Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke im Nachhinein zur Zielscheibe rechter Hetzkampagnen machte.
Christian Geselle, Oberbürgermeister der Stadt Kassel
»Es war natürlich schon markant, dass 2006 der Mord an Halit Yozgat in unserer Stadt geschehen ist, und dann der Mord an Walter Lübcke im Umfeld, im Wolfhagener Land, in Istha, in seinem Wohnort. [Hier] gibt es auch einen rechten Boden, einige vermutliche Täter haben auch in der Stadt Kassel gelebt. Das zu negieren wäre gelogen.«
Serdar Kazak, Freund des NSU-Mordopfers Halit Yozgat
»Das war kein Einzeltäter. Das ist ein politischer Mord. Da wurde [im Vorfeld] gehetzt von irgendwelchen Politikern, Journalisten, von der Gesellschaft.«
Wolfgang Hanske, Pfarrer in Istha
»Der Tod kam in unser Dorf, weil ein Mensch beschlossen hatte, einen anderen zu töten. Der Tod kam in unser Dorf und die Erkenntnis, dass Worte sich so tief in einen Menschen eingraben können und ihn dazu treiben, einen anderen Menschen zu töten.«
Eva Kühne-Hörmann (CDU), hessische Landesjustizministerin
»Es gab einmal eine Einladung zu einer Familienfahrt mit der Fregatte Hessen. Die Fregatte Hessen hatte damals die Flüchtlinge im Mittelmeer aufgenommen. Als wir auf der Fregatte zusammenstanden, hat [Walter Lübcke] gesagt, die humanitäre Hilfe der Bundeswehr und das, was wir im Regierungspräsidium machen, das hängt alles zusammen in unserem demokratischen Rechtsstaat, in dem wir in Freiheit leben. Ich sehe noch das Lachen und Glück in seinen Augen. Das war seine Art, Themen zusammenzubringen.«
Bernd Hirdes, SPD Lohfelden
»Ich habe [auf der Bürgerversammlung, Anm. d. Red.] an der Seite gestanden. Ich habe [die Beschimpfungen Lübckes, Anm. d. Red.] genau gesehen. Und ich habe mich geschämt, als ich nach Hause gegangen bin. Ich schäme mich heute noch.«
Martina Moritz, Unternehmerin
»Das ist ein Grundgefühl, das wir alle hatten, als wir gegangen sind. Scham. Betroffenheit. Ich bin sonst nicht auf den Mund gefallen. Aber an dem Abend kam ich mir vor wie, ja, wie mundtot, wie in einer Starre.«
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