Pressemeldung vom 18.11.2010

"ttt - titel thesen temperamente" am 21. November 2010

"ttt" kommt am Sonntag, 21. November, um 23.05 Uhr, vom Norddeutschen Rundfunk und hat folgende Themen:

Der Mord zum Sonntag - 40 Jahre Tatort im Ersten
Er ist wahre Marke mit Straßenfegerpotenzial: Der „Tatort" im Ersten. Jetzt wird er 40, und noch immer versammelt er ein Millionenpublikum am Sonntagabend vor dem Fernseher. Hinter dem Erfolg steckt ein einfaches, aber nicht immer leicht umzusetzendes Rezept: Regionalität, eine spannende Geschichte und vor allem interessante Kommissare. "ttt" spricht mit ihnen über ihre Filmfiguren, die Geschichte des "Tatorts" und seine gesellschaftliche Bedeutung.

Made in Germany - Debatte um Imamausbildung in Deutschland
Lange Jahre hat sich auf deutscher Seite eigentlich niemand dafür interessiert, was in den Moscheen in Deutschland passiert; wer die Imame sind, woher sie kommen, was sie denken - und was sie predigen. Tatsächlich gibt es bei uns rund 2000 Imame, die meisten von ihnen kommen aus der Türkei, werden vom türkischen Staat bezahlt - und sprechen zu 90 Prozent unzureichend deutsch. Das soll sich jetzt ändern, zumal den Imamen eine Schlüsselrolle bei der Integration zugesprochen wird, gehen ihre Aufgaben doch weit über das Vorbeten hinaus. Sie unterweisen Kinder und Jugendliche im Glauben, sind Seelsorger und Ratgeber in Alltagsfragen. Das erfordert eine unbedingte Kenntnis der Welt, in der sie leben. Und das ist bei den Import-Imamen aus der Türkei oft nicht der Fall. Nun soll in Deutschland die Glaubensvermittlung gelehrt werden. Im nächsten Jahr startet an zwei Hochschulen die universitäre Imamausbildung - und an der Universität Osnabrück wird schon jetzt eine Fortbildung für Imame angeboten. "ttt" fragt nach: Was wird gelehrt, wie sieht die Ausbildung aus - und vor allem: Ziehen die muslimischen Verbände mit? Und wer soll am Ende die Absolventen bezahlen?

Waffen zu Kunstwerken - Unterwegs mit den Aktionskünstlern Zizka&Rettner in Afrika
Burundi zählt zu einem der ärmsten Länder der Welt. Ein blutiger Bürgerkrieg kostete seit 1993 schätzungsweise 250.000 Menschen das Leben. Getötet von unzähligen Handfeuerwaffen. Die Designer und Aktionskünstler Peter Zizka und Matthias Rettner haben das Projekt „Symbiosis" ins Leben gerufen: Gemeinsam mit dem UN-Entwaffnungsprogramm haben sie in der Hauptstadt Bujumbura 300 Kleinwaffen zerstört und verarbeiten diese nun in Deutschland zu Kunstwerken. Kunst, die intelligent und doppelbödig Faszination und Schrecken von Waffen hinterfragt. Der Erlös aus der Versteigerung dieser Werke fließt wiederum nach Burundi. "ttt" begleitet exklusiv das Duo bei ihrer schwierigen Mission in Afrika und Deutschland.

Ein Kämpfer gegen Russlands Propagandalügen - Der Regisseur Juri Khaschevatski
Wer es wagt, die russische Regierung zu kritisieren, lebt gefährlich. Viele Journalisten sind in den letzten Jahren attackiert oder sogar ermordet worden, erst Anfang November wurde der Reporter Oleg Kaschin brutal zusammengeschlagen. Einer, der sich davon nicht einschüchtern lässt, ist der Regisseur Juri Khaschevatski aus Weißrussland. In seinem neuen Dokumentarfilm „Lobotomie" entlarvt er die Propagandalügen von Putin, Medwedjew und den russischen Massenmedien, ausgehend von der einseitigen Berichterstattung über den Georgienkrieg. Khaschevatski montiert offizielle Fernsehbilder mit Amateurvideos, versieht sie mit einem persönlichen, sarkastisch-ironischem Kommentartext und schafft so eine ganz eigene Form der Kritik. Sein Film, benannt nach einer Operationstechnik, bei der Teile des Gehirns entfernt werden, feiert jetzt seine Uraufführung auf dem Internationalen Dokumentarfilm-Festival Amsterdam (17. - 28. November).

Wer bin ich und wenn ja, wie viele? - Der „multiple Fotograf" Martin Liebscher
Keiner klont so kunstvoll wie er: Der Fotograf Martin Liebscher agiert auf seinen Foto-Panoramen als sein eigenes Model - künstlich vervielfacht und in allen erdenklichen Posen. Er allein füllt die Frankfurter Börse, die Berliner Philharmonie und die Mailänder Scala, hundertfach, tausendfach - 3500 digitale Abbilder seiner selbst in einem einzigen Foto-Panorama - das ist der bisherige Rekord. "ttt" begleitet den Künstler exklusiv bei seinem neuesten Shooting.

Moderation: Dieter Moor

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