Pressemeldung vom 13.12.2012

Rekord-"Tatort" mit Maria Furtwängler geht in die zweite Runde

Rekordquote für Maria Furtwängler: 10,67 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer fieberten am vergangenen Sonntag mit, als sie in der Rolle der "Tatort"-Kommissarin Charlotte Lindholm nach einer tödlich verlaufenen Sex-Party mit Zwangsprostituierten in Hannover ermittelte. Nun geht es weiter: Zum ersten Mal arbeitet die Kommissarin an zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen an ein und demselben Fall. Wird sie jetzt die Hintermänner dingfest machen können? Immer tiefer dringt sie ein in geheime Netzwerke von Wirtschaft, Bankern, Rockern und Staatsapparat.

"Das goldene Band" heißt die Fortsetzung, die wie der vorherige Teil "Wegwerfmädchen" von Stefan Dähnert geschrieben und von Franziska Meletzky inszeniert wurde. Christian Granderath, Fernsehfilmchef des NDR, zum Konzept des Doppel-"Tatorts":
"Als vor zwei Jahren verschiedene Zeitungsartikel über die 'Maschsee-Connection' und über Zwangsprostituierte den Anstoß für den nächsten Niedersachsen-'Tatort' gegeben haben, haben wir bald gemerkt, dass dies im Rahmen eines Zweiteilers besser funktioniert. Wir haben bei unseren Recherchen viele Geschichten aus Hannover gehört. Es war dann eine Herausforderung für den Autor Stefan Dähnert und die Regisseurin Franziska Meletzky, das umzusetzen, und harte Arbeit. Wir werden nun sicher nicht jeden 'Tatort' als Zweiteiler konzipieren, aber es ist ganz sicher auch möglich, so zu erzählen. Man muss Grenzen immer wieder ausloten, Neues entdecken wollen."

Versteht man die Handlung von "Das goldene Band", wenn man am letzten Sonntag nicht den "Tatort" eingeschaltet hatte?
Christian Granderath: "Ja. Stefan Dähnert hat bewusst so erzählt, dass man 'Das goldene Band' auch unabhängig vom ersten Teil 'Wegwerfmädchen' verstehen kann."

Ist die schockierende Schilderung der Verflechtung von Wirtschaft und Staat mit Rockern und Rotlichtmilieu realistisch?
Granderath: "Wir haben keinen Dokumentarfilm gedreht. 'Wegwerfmädchen' und 'Das goldene Band' sind erfundene Geschichten und Figuren. Das haben ja auch der Hells Angel Frank Hanebuth und sein Anwalt Götz von Fromberg nach der Ansicht des ersten Teils in einem Zeitungsinterview festgestellt. Aber natürlich hat sich Stefan Dähnert von dem Nebeneinander und Miteinander von Kriminalität und Wirtschaft und Kriminalität und Staat in der Wirklichkeit inspirieren lassen, das ist offensichtlich. Und kein etwa auf Hannover beschränktes Phänomen. Darin liegen viele faszinierende Stoffe für spannende Filme. Wir hinken in Deutschland ein bisschen hinterher, wenn man das mit amerikanischen oder skandinavischen Filmen und Serien vergleicht. Ich halte es für wichtig, hier inhaltlich und auch formal anzuschließen. Da gibt es viel zu tun."

Darf ein "Tatort" - wie letzten Sonntag bei "Wegwerfmädchen" - auch ein offenes Ende haben?
Granderath: "Es gibt sicher ein starkes Bedürfnis bei den Zuschauerinnen und Zuschauern, dass der Verbrecher am Ende eines 'Tatorts' in Ketten hinter Gittern sitzt, die Welt wieder im Lot ist und man beruhigt schlafen kann. Das ist auch in Ordnung. Aber diesen Wunsch nach Harmlosigkeit muss man ja nicht jedes Mal befriedigen. Manchmal ist es wichtig, zu irritieren oder zu schockieren. Film kann mehr sein als ein schöner Zeitvertreib."
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Zum Inhalt von "Das goldene Band":
Wenige Wochen nach seiner Verha ftung wird der Mörder einer jungen Zwangsprostituierten in der JVA Langenhagen von Mithäftlingen brutal umgebracht. Auf der Suche nach den Hintergründen nimmt LKA-Kommissarin Charlotte Lindholm gegen den Widerstand aus dem eigenen Haus ihren alten Fall wieder auf: Damals vergnügten sich einige Herren der feinen Gesellschaft auf einem opulenten Fest mit jungen Zwangsprostituierten, die dort schwer misshandelt und anschließend "weggeworfen" wurden. Aber Lindholm hatte nie den Ort und die Teilnehmer der Party feststellen können. Gemeinsam mit der ermittelnden Kripobeamtin Carla Prinz geht sie einem Hinweis nach, den der Tote als "Lebensversicherung" versteckt hatte. Um an die prominenten Hintermänner der Party zu kommen, muss sich Charlotte Lindholm an den Rand der Legalität begeben ...
Neben Maria Furtwängler spielen u. a. Benjamin Sadler, Emilia Schüle, Bernhard Schir, Michael Mendl, Robert Gallinowski, Torsten Michaelis und Alessija Lause. Die beiden "Tatort"-Folgen sind Produktionen der Nordfilm GmbH aus der Studio Hamburg-Gruppe im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks, gefördert mit Mitteln der nordmedia Mediengesellschaft und Filmförderung für Niedersachsen und Bremen.

Sendetermin: Sonntag, 16. Dezember, 20.15 Uhr im Ersten

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