Interview mit Eva Löbau

Franziska Tobler (Eva Löbau) vermutet, dass ihr junger Zeuge ihr etwas Wichtiges verschweigt.
 | Bild: SWR / Johannes Krieg

Wie gut haben Sie Ihre Figur schon kennengelernt? Was hat Sie besonders an Ihrer Figur gereizt? Was können Sie über Franziska Tobler nach diesem ersten Film bereits sagen?

Mich hat besonders gereizt mir eine Laufbahn bei der Polizei vorzustellen. Also, ich habe gar nicht so sehr an eine Figur gedacht, die ich kennenlernen muss, sondern eher an einen Beruf gedacht, den ich kennenlernen muss und was der mit mir machen würde.

Im Schwarzwald-Tatort wird eine ganze Gegend bespielt. Haben Sie eine persönliche Verbindung zum Schauplatz Schwarzwald?

Ja, ich wohne seit einiger Zeit am Fuße des Schwarzwaldes. Ich habe mir seine verschiedenen Landschaften schon erlaufen. Zunächst eher im nördlichen Teil, aber auch bis Freiburg habe ich viele Wanderungen gemacht, manchmal mehrtägige Strecken auf der Westwanderwegroute. Meistens reise ich mit der Straßenbahn oder dem Zug an oder gehe einfach von der Haustüre zu Fuß los. Ich finde es gut, aus den Tälern aufzusteigen und am Ende auch wieder abzusteigen. Zwischen Urwald, Hochmoor und unvermittelt gerodeten Schneisen für eine Pipeline kann man da alles erleben. Die Landschaft selbst erzählt viele Krimis.

Einerseits nähern Sie sich Ihren Figuren ganz ohne Hast, andererseits springt der Film in eine Zusammenarbeit von zwei Menschen, die sich schon lange kennen. War das eine Schwierigkeit beim Drehen? Wie sind Sie damit umgegangen?

Hans und ich, wir kennen uns schon eine Weile über gemeinsame Freunde. Bei den langen Drehbuchbesprechungen in der Vorbereitung des Films haben wir uns noch besser kennengelernt und dabei einen gelassenen, humorvollen Umgang entwickelt. Diesen vertrauten Humor und die kleinen Spannungen, die schon allein durch unsere unterschiedlichen Körpergrößen entstehen, wollen wir mit in unsere Filmszenen nehmen. Schwierig ist, damit umzugehen, dass man als Kommissarin ja meistens den distanzierten, beruflichen Bezug hat zum Geschehen. Da die richtige Mischung aus Anteilnahme und Professionalität zu finden war ein durchgehendes Thema beim ersten Dreh.

Was zeichnet den ersten Fall von Franziska Tobler und Friedemann Berg in Ihren Augen aus?

Ich empfinde den Film als tief melancholisch. Der Fall trifft die Ermittler persönlich. Für die an der Geschichte beteiligten Familien ist es ein worst case scenario aus dem sie nicht unversehrt herauskommen werden.

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