Wissenswertes am Rande

Interessantes aus dem Alltag

Warum ergänzen sich manche Lebensmittel so gut? Was hilft bei Pannen im Haushalt? Wie werden an sich harmlose Gegenstände zusammen zur großen Gefahr?

Kulinarische Paare

Tomaten mit Olivenöl

Tomaten mit Olivenöl
Tomaten mit Olivenöl | Bild: photos.com

Der rote Tomatenfarbstoff Lycopin wirkt als sogenannter freier Radikalenfänger und schützt unsere Körperzellen. Diese zellschützende Wirkung wird erst in reifen Tomaten entwickelt.

Übrigens enthalten gekochte Tomaten und auch Ketchup besonders viel Lycopin. Doch Lycopin ist fettlöslich. Es wirkt nur, wenn wir es zusammen mit Öl aufnehmen. Olivenöl enthält dann auch noch wertvolle ungesättigte Fettsäuren und viel Vitamin E.

Fleisch und Paprika

Fleischspieß mit Paprika
Fleischspieß mit Paprika | Bild: photos.com

Fleisch ist ein wichtiger Eisenlieferant. Das Vitamin C der Paprika sorgt dafür, dass unser Körper besonders viel Eisen aufnehmen kann. Spinat dagegen enthält Oxalsäure – und die bildet mit Eisen einen unlöslichen Komplex, sodass das Spurenelement für den Körper nicht mehr zur Verfügung steht.

Reis enthält Phytat, das den Pflanzen als Speicher für Phosphat dient. Beim Menschen führt der Verzehr von phytatreichen Nahrungsmitteln dazu, dass viele Mineralien nicht aufgenommen werden können, da sie durch das Phytat gebunden werden. So auch Eisen.

Grüner Tee mit Zitronensaft

Grüner Tee mit Limonen
Grüner Tee mit Limonen | Bild: photos.com

Grüner Tee enthält Catechine und Polyphenole. Das sind Pflanzenstoffe, die schädliche Oxidationsprozesse im Körper verhindern – sie sollen Entzündungen verhindern, Krebs vorbeugen, die Haut beim Sonnenbaden schützen und sich positiv auf Gefäße und Herz auswirken. Das im Zitronensaft enthaltene Vitamin C hilft, diese für den Körper positiven Antioxidantien im Tee zu erhalten, damit sie nicht schon bei der Verdauung zerfallen.

Milch im Tee dagegen hebt laut einer Studie der Berliner Charité die schützende Wirkung auf. Es wird vermutet, dass Bestandteile der Milch sich mit den Catechinen verbinden und die schützende Wirkung blockieren. Zwischen einer Eisenreichen Mahlzeit (s. Fleisch!) und einem Kaffee oder Tee sollte man übrigens ein bisschen Zeit verstreichen lassen. Weil die enthaltenen Tannine mit Eisen einen Komplex bilden, der vom Körper nicht mehr aufgenommen werden kann.

Pannen im Haushalt

Butter zögert das Überkochen der Milch heraus

Butter
Butter | Bild: photos.com

Ein einfacher Trick verhindert, dass Milch überkocht: den Topfrand dünn mit Butter bepinseln. Denn wenn Milch erhitzt wird, verbinden sich die enthaltenen Eiweiße zu Ketten und bilden Netze – eine Haut. Beim Kochen entstehen außerdem Gasbläschen, die nach oben steigen. Diese werden von den Eiweißnetzen aufgehalten. Dadurch bildet sich Schaum, der an der Topfwand immer höher steigt – bis zum Überkochen.

Wird der Topfrand dünn mit Butter bestrichen, können die Gasbläschen entweichen, die Milch aber bleibt im Topf. Die Fette der Butter verhindern, dass sich die Eiweiße in der Milch zu Netzen verbinden können und lässt die Haut zusammenfallen, sobald sie den Butterrand erreicht. Lässt man die Milch allerdings zu lange unbeaufsichtigt kochen, bildet sich irgendwann wieder eine Haut und die Milch kocht trotzdem über.

Kleine Glassplitter lassen sich durch nasse Watte aufnehmen

gesprungenes Glas
gesprungenes Glas | Bild: photos.com

Fällt ein Glas zu Boden, entstehen immer auch kleinste Glassplitter, die schwer zu entfernen sind. Da hilft ein feuchtes Stück Watte. Das Glas bleibt einfach in den feuchten Fasern der Watte hängen. Watte wird aus den entfetteten und gebleichten kurzen, sehr lockeren, weichen Baumwollfasern oder aus Zellwolle gewonnen.

Der Faserstoff ist dabei teilweise bis auf die einzelne Faser aufgeschlossen. Die einzelnen Fasern halten durch ihre natürliche Haftung zusammen und bilden eine große Oberfläche, die kleinste Glassplitter aufnimmt und fest hält.

Kugelschreiberflecken kann man mit Haarspray und einen feuchten Lappen entfernen

Kugelschreiber
Kugelschreiber | Bild: photos.com

Um die Farbpigmente der Kugelschreibermine flüssig zu halten, werden verschiedene Lösungsmittel beigemischt. Schreibt man mit dem Kugelschreiber, verdampfen die Lösungsmittel recht schnell. Die eingetrocknete Farbe bleibt auf der Oberfläche zurück. Damit man die Flecken entfernen kann, muss man diesen Prozess wieder umkehren. Haarspray enthält verschiedene Lösemittel (z. B. Alkohol), die Farbstoffe anlösen.

Man lässt das Haarspray einen Moment einwirken und wischt dann die Kugelschreiberflecken einfach mit einem feuchten Lappen ab. Das Prinzip ist: "Gleiches löst sich in Gleichem." Der unpolare Alkohol im Haarspray löst die unpolare Tinte des Kugelschreibers. Aber Achtung: Nicht alle Haarsprays funktionieren bei allen Kugelschreibern gleich gut, da verschiedene Lösungsmittel eingesetzt werden.

Finger weg! Harmlose Alltagsgegenstände können gefährlich werden.

Stahlwolle und 9-Volt-Blockbatterie

Stahlwolle
Stahlwolle | Bild: photos.com

Wenn man die Batterie in die Stahlwolle hält, verbinden die Stahldrähtchen die beiden Kontakte. Es fließt Strom: Elektronen bewegen sich durch den Draht und dabei entsteht Wärme. Wie viel Wärme entsteht, hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab: der Stärke des Stroms, der Länge und Dicke des Drahts, sowie vom Drahtmaterial. Die entscheidende Größe hier ist die geringe Dicke des Drahts. Weil die Stahlfasern so dünn sind, bilden sie einen großen Widerstand – dadurch entsteht sehr viel Wärme. Die Stahldrähte werden richtig heiß, wie die Glühwendel in einer Glühlampe.

Der Glaskolben einer Glühlampe ist mit einem Schutzgas gefüllt, das verhindert, dass der der Glühdraht sofort durchbrennt. Die Drähte der Stahlwolle hingegen werden sehr gut vom Sauerstoff der Luft erreicht und entzünden sich daher, sodass das ganze Knäuel zu brennen beginnt. Im Grunde läuft hier in stark beschleunigter und intensiverer Form eine Reaktion ab, die jeder aus dem Alltag kennt: Das Metall der Stahlwolle reagiert mit dem Sauerstoff der Luft. Diesen Vorgang nennt man, wenn er nicht in Sekunden, sondern über Monate und Jahre hinweg abläuft: Rosten.

Sitzsack mit Styroporkugeln und Nagellackentferner mit Aceton

Styroporkügelchen
Styroporkügelchen | Bild: photos.com

Aceton ist ein Lösungsmittel. Als solches wird es eingesetzt, wenn es den festen Nagellack vom Fingernagel entfernen soll oder Farbe von Pinseln. Hier löst es die chemischen Bindungen, die das Styropor (chemisch korrekt: Polystyrol) zusammenhalten. Die Vorsilbe "Poly-" deutet an, dass es sich um lange Molekülketten handelt. Diese Ketten werden mit Pentan aufgeschäumt, das dann im Produktionsprozess durch Luft ersetzt wird. So besteht Polystyrol zu 98 Prozent aus Luft.

Wenn das Aceton die Bindungen löst, erkennt man am heftigen Blubbern, wie viel Luft in einem Stück Polystyrol 9 eingeschlossen ist. Luft leitet Wärme sehr schlecht. Daher macht der hohe Luftanteil Polystyrol zu einem hervorragenden Dämmstoff. Es schützt ein Haus etwa 60mal besser vor Kälte, als Stein oder Beton.

Magnesiumanspitzer und Essigessenz

Spitzer
Spitzer | Bild: photos.com

Magnesium ist ein Erdalkalimetall, unterscheidet sich in der Reaktion mit Säuren prinzipiell aber wenig von anderen Metallen. Essigessenz besteht zu ca. 25% aus Essigsäure. Das Magnesium wird durch die Säure einfach zersetzt:

Magnesium + Essigsäure => Magnesiumacetat + Wasserstoff.

Der Anspitzer ist nach dem Bad in Essigessenz völlig verschwunden. Übrig bleiben nur eine dunkle Flüssigkeit und das Schneideblatt aus Eisen. Den Wasserstoff kann man mit einer Knallgasprobe beweisen. Vorsicht ist allerdings geboten, denn man sollte Essigsäure in hoher Konzentration weder auf die Haut bekommen noch einatmen, weil es zu Reizungen führen kann.

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