Dampferfahrt ins Glück

Samia und Gregor
Die Hochzeit steht an: Samia und Gregor geben sich das Ja-Wort. | Bild: ARD/Jo Bischoff

Fast anderthalb Jahre lang standen sie fast jeden Tag gemeinsam vor der Kamera: Dominique Siassia und Christof Arnold. Als Samia und Gregor stritten, liebten, trennten und verziehen sie sich, bis sie doch endlich zueinander fanden. Nachdem alle Steine aus dem Weg geräumt sind, besiegeln Samia und Gregor nun ihre Liebe und heiraten. In Folge 703 gibt Samia ihrer großen Liebe Gregor auf einem romantisch geschmückten Schaufelraddampfer auf dem Chiemsee das lang ersehnte Ja-Wort. Eine Traumhochzeit im wahrsten Sinne des Wortes. Und traumhaft waren auch die Dreharbeiten.

Das Schiff
Der festlich geschmückte Chiemseedampfer "Ludwig Fessler" am Bootsanlegesteg in Prien | Bild: DasErste.de
Samia braucht Hilfe mit der Schleppe
Nichts darf das schöne Hochzeitskleid beschmutzen. Deshalb bekommt Dominique Hilfe mit der Schleppe. | Bild: DasErste.de

Lange sah es so aus, als ob es für die beiden kein Happy End geben könnte. Doch nun ist es zum Greifen nah und die Zuschauer fragen sich gespannt: Tun sie’s oder tun sie’s nicht? Heiraten Samia und Gregor nun endlich, oder kommt noch etwas Unerwartetes dazwischen? Nein, es kommt nichts mehr dazwischen und ja, sie tun es, besser gesagt, haben es schon Anfang Juli getan. Denn da fanden die Dreharbeiten zur Hochzeit auf einem Schaufelraddampfer auf dem Chiemsee satt. Und diesen Tag wird so schnell keiner der Beteiligten vergessen – weder die zwölf Schauspieler, noch der Regisseur, das gesamte "Sturm der Liebe"-Team, die 30 Komparsen und die beiden Kapitäne, die ihre ungewohnten Gäste einen ganzen Tag lang über den größten See Bayerns schipperten.

Festliche Dekoration

Es ist acht Uhr morgens. Noch liegt der festlich geschmückte Chiemseedampfer "Ludwig Fessler" am Bootsanlegesteg in Prien. Unzählige weiße Lilien und zartlila Callas zieren Deck und Reling des historischen Schiffes. "So eine Fernsehhochzeit ist ähnlich aufwändig wie eine echte", erklärt Außenrequisiteur Rupprecht Wojaczek kurz. "Wir haben 300 Lilien und 200 Callas verarbeitet, darüber hinaus unzählige Meter an Blumendraht. Um sechs Uhr morgens haben wir mit Dekorieren angefangen." Schnell eilt Wojaczek wieder von Bord, um noch etwas sehr Wichtiges zu holen: die mehrstöckige Torte. An Land und auf dem Boot herrscht geschäftiges Treiben, denn schließlich darf nichts und niemand auf dem Schiff fehlen, bevor es ablegt.

Die Braut, die sich traut

Und da kommt auch schon die strahlende Braut an Bord! Langsam und bedächtig schreitet Dominique Siassia in ihrem wunderschönen, schlichten Korsagen-Chiffonkleid über die Gangway. Der Schauspielerin folgen zwei Gewandmeisterinnen, die das Brautkleid und die Schleppe in die Höhe halten, um es vor Schmutz zu schützen. Dominique Siassia wird heute neun Stunden lang untrennbar mit diesen beiden Frauen verbunden sein. Die Schauspielerin sieht zauberhaft aus. In ihrer Hochsteckfrisur glitzernden unzählige Sternchen. Im Vorbeigehen verrät sie: "Die Frisur hat die Maskenbildnerin nur 15 Minuten gekostet."

Alle Mann an Bord

Als alles verladen ist, geht es los. Sanft kräuselt sich die Oberfläche des Wassers. Noch liegt morgendlicher Dunst über dem See, der auch "bayerisches Meer" genannt wird. In der Ferne zeichnet sich blassblau die Kulisse der Chiemgauer Berge mit Hochfelln und Kampenwand ab.
Zunächst steuert das Schiff die Insel Herrenchiemsee an, die vor allem wegen des Schlosses Ludwigs des II., das dem Schloss von Versailles nachempfunden ist, bekannt ist. Vom Anlegesteg aus sieht man das Gebäude freilich nicht – das Filmteam hätte heute sowieso keine Augen dafür. Schließlich gibt ein eng gesteckter Drehplan das Tempo vor.

Schweißtreibende Arbeit

Auf dem schmalen Steg wird die erste Szene des Tages gedreht: Samia schreitet zusammen mit Charlotte und Werner Saalfeld in Richtung Boot. Mittlerweile hat sich der Morgennebel gänzlich gelichtet und die Sonne knallt gnadenlos auf die Köpfe aller Beteiligten herunter. Die Komparsen, die die Hochzeitsgesellschaft mimen, leiden sehr. Vor allem die Männer in ihren Anzügen! Aber da hilft nur eins: Zähne zusammenbeißen!
Der Steg ist eng, die an der Anlegestelle ankommenden Dampfer stören den Ton, die Beleuchter haben mit dem extrem hellen Licht und den daraus resultierenden starken Schlagschatten zu kämpfen – aber schon bald ist die Szene im Kasten. Und so geht es weiter. Alles läuft wie am Schnürchen, während der Schweiß in Strömen fließt.

Mit Schirm, Charme und Durchhaltevermögen

Regenschirme haben heute Hochkonjunktur – wer hätte das bei dem Wetter gedacht! Die Gewandmeisterinnen und Maskenbildnerinnen geben sich Mühe, die Schauspieler vor der Sonne abzuschirmen. Wegen der Hitze lassen die Blumen bald schon ihre Köpfe hängen. Aber die Schauspieler und das gesamte Drehteam nicht! Mit eiserner Disziplin machen sie ihre Arbeit, trotz aller Unannehmlichkeiten wie dem Platzmangel an Bord, den vielen Kabeln auf dem Boden und vor allem dem engen Zeitplan.
Dominique Siassia kann sich zwar in ihrem hinreißenden Kleid mit der engen Korsage kaum setzen, trotzdem erklärt sie in einer kurzen Pause strahlend: "Ich fühle mich heute wie eine Prinzessin! Ich bin froh, so ein schönes Kleid tragen zu dürfen. Bis wir endlich das richtige für mich gefunden haben, habe ich unzählige Brautkleider anprobiert." Der Aufwand hat sich gelohnt: Das Kleid sitzt wie angegossen.

Von Erholung keine Spur

Es ist schon verrückt – da tuckert man bei Kaiserwetter durch eines der beliebtesten Erholungsgebiete Deutschlands, und rundherum wird den ganzen Tag auf Hochtouren geackert und geschuftet. Als hätte sich ein Bienenschwarm des historischen Bootes, das im September 1926 seinen Stapellauf hatte, bemächtigt. Gemütlich schippert das Boot an der malerischen kleinen Insel Frauenchiemsee mit seinem Nonnenkloster vorbei. Kinder planschen im Wasser, gerne würde man sich zu ihnen gesellen. Doch an Abkühlung ist noch lange nicht zu denken, steuern die Dreharbeiten doch langsam aber sicher dem Höhepunkt des Tages zu: Endlich geben sich Samia und Gregor das Ja-Wort! An Bug des festlich geschmückten Dampfers in dieser überwältigenden Naturkulisse. Was für ein Bild!

Das Parkett wird gestürmt

Und wie es sich für eine Hochzeit gehört, schwingt die Hochzeitsgesellschaft bald schon das Tanzbein. Den Tanz eröffnet natürlich das Brautpaar mit einem Walzer.
Langsam wird es dunkel, die Kerzen in den Windlichtern werden angezündet. Plötzlich erklingt eine wunderschöne Ballade aus den Lautsprechern. Zwei Personen, nicht Samia und Gregor, gleiten irgendwann, getragen von der Melodie, ganz alleine über das Bootsdeck. Tanzt sich da am Ende vielleicht ein neues Paar in die Herzen der Zuschauer?
Ist es die Musik, der laue Sommerabend? Jedenfalls zaubert diese Szene Gänsehautstimmung! Endlich ist das letzte Bild im Kasten. Man kann förmlich sehen, wie die Anspannung von den Schultern aller Beteiligten fällt. Alle klatschen und sind erleichtert. Der Regisseur bedankt sich bei jedem einzelnen Teammitglied persönlich. Eine schöne Geste.

Adieu Anspannung

Fast möchte man meinen, die Schauspieler befinden sich auf einer echten Hochzeit, so ausgelassen geht es nun zu. Es wird gealbert, geschnattert und gelacht. Nur einer seilt sich von der großen Gruppe ab: Christof Arnold. Braucht der Hauptdarsteller erst mal Ruhe nach so einem stressigen Tag? Nein, im Gegenteil: Auf ihn wartet noch eine ganz besondere Aufgabe. Als Besitzer eines Bootführerscheins darf er nämlich das Boot zur Anlegestelle in Prien zurückfahren – natürlich unter Aufsicht der beiden Kapitäne.
Der Himmel ist jetzt blasslila, eine leichte Brise geht. Ein langer, arbeitsreicher Tag geht dem Ende zu – wie auch die Liebesgeschichte von Samia und Gregor ein glückliches Ende gefunden hat.

Die gesamte Crew
Ein langer und anstrengender Tag geht zu Ende. Das gesamte Team freut sich, dass die Dreharbeiten am Chiemsee so viel Spaß gemacht haben. | Bild: DasErste.de
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