Bye-bye, Linda: Abschiedsinterview mit Julia Grimpe
Die Schauspielerin über den ersten Drehtag, ihren Ausstieg und Liebesszenen ohne Küsse
"Linda ist großherzig und glaubt immer an das Gute im Menschen", so beschreibt Julia Grimpe die Rolle der Linda Baumgartner, die sie seit September 2019 am "Fürstenhof" verkörperte.
Nach ihrem Ehe-Aus kommt Linda mit großen Plänen nach Bichlheim, denn sie will sich eine eigene Existenz aufbauen. Gesagt, getan und nach nur kurzer Zeit ist sie stolze Besitzerin einer Konditorei mit der besten Haselnusstorte weit und breit. Und auch in der Liebe läuft es zunächst gut, denn in André findet Linda einen Verehrer, der vom ersten Moment an für die souveräne und humorvolle Konditorin schwärmt. "Doch am Schluss hat sie bedauerlicherweise auf das falsche Pferd gesetzt", so Julia Grimpe über ihre Rolle.
Wir haben mit der sympathischen Schauspielerin anlässlich ihres Ausstiegs gesprochen.
Erinnerst Du Dich noch an den Moment, als Du die Zusage für die Rolle der Linda Baumgartner bekommen hast?
Oh ja, sehr gut. Ca. zwei Wochen nach dem Casting rief mich mein Agent an, mit Trauerstimme, und natürlich fiel ich sofort darauf rein und dachte, jetzt kommt die Absage. Aber genau im Gegenteil, und er hat sich sehr über meine Überraschung amüsiert. Ich musste dann erstmal langsam realisieren, was das de facto für mich bedeutet: Wohnung suchen in München, meine Familie in Berlin organisieren etc. Das musste alles schnell gehen und ich war sehr aufgeregt, aber voller Vorfreude.
Hast Du Dich speziell auf Deine Rolle vorbereitet, zum Beispiel mit Kuchen backen?
Mit Kuchen backen nicht. (lacht) Ich wusste, dass das Backen selbst in der Serie kaum oder gar nicht gezeigt werden würde. Aber wenn jemand gerne backt und/oder kocht, dann ist das etwas sehr Sinnliches und so ein wichtiger Bestandteil der Rolle. Ich habe mich also mehr mit Lindas Charaktereigenschaften, Erfahrungen und Lebenseinstellungen beschäftigt.
Wie hast Du Deinen ersten Drehtag erlebt?
Es war ein Außendreh, wunderbares Wetter. Und meine erste Szene hatte ich mit der damaligen Traumfrau Helen Barke. Es war eine lange und emotionale Szene und ich war etwas nervös, weil ich einen guten ersten Eindruck beim Team hinterlassen wollte. Alle – Helen, der Regisseur, das Team – waren unglaublich nett und unterstützend, so dass es die reinste Freude war und auch der Rest des ersten Drehtages reibungslos verlief.
Was war das Verrückteste, das Du am Set erlebt hast?
Das Drehen unter Corona. Liebesszenen ohne Berührung und Küsse.
In welche Rolle Deiner Kollegen wärst Du gerne mal für einen Tag geschlüpft?
In die Rolle meines Serien-Bruders Christoph Saalfeld.
Was vermisst Du am "Sturm" am meisten?
Meine Kollegen/Kolleginnen und das Team, die mir in der Zeit sehr ans Herz gewachsen sind. Aber zum Glück sind einige wirkliche Freundschaften entstanden und wir werden den Kontakt über meine Zeit beim "Sturm" halten. Da bin ich ganz sicher.
Das Interview führte Susanne Engstle für DasErste.de
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