Geglückte Doppelrolle

Judith Hildebrandt ist zurück bei "Sturm der Liebe"

Judith Hildebrandt spielt Tanja Liebertz
Judith Hildebrandt spielt Tanja Liebertz | Bild: ARD/Ralf Wilschewski

Der Fürstenhof hat seinen blonden Wirbelwind wieder! Nach fast zwei Jahren Babypause versprüht Judith Hildebrandt als Tanja Liebertz ab Folge 957 am 12. November wieder viel Wärme und Herzlichkeit in dem oberbayerischen Nobelhotel.

Die Fans waren geschockt: Nach drei Jahren und 529 stürmischen Folgen legte ihr "Sturm der Liebe"-Star Anfang 2008 plötzlich eine Pause ein. Für Judith begann damals schließlich ein ganz neuer Lebensabschnitt, eine ganz neue Rolle: die der jungen Mutter. Fast zwei Jahre lang widmete sich die 32-Jährige voll und ganz ihrem Sohn Noah. "Die Pause hab ich richtig genossen. Seit ich 16 bin habe ich nämlich durchgearbeitet. Endlich hatte ich mal wieder Zeit zum Nachdenken. Das war ein ganz neues Lebensgefühl, mit dem ich mich am Anfang aber auch schwer getan habe", gibt die Schauspielerin zu.
Vor ihrem Ausstieg bei der Telenovela verkündete die quirlige Blondine entspannt, erst mal nur für ihren Sohn da sein zu wollen. Wenn es dann irgendwann beim "Sturm der Liebe" noch einen Job für sie geben sollte, komme sie gerne zurück. Den Job gibt es nun seit September wieder – und seitdem übt sich die "Sturm der Liebe"-Darstellerin in der Rolle rückwärts beziehungsweise vorwärts – zurück in den Beruf.

Zwischen zwei Stühlen

Vielen Frauen fällt der Wiedereinstieg in den Beruf nicht leicht, und auch die zierliche Münchnerin sah sich plötzlich mit den unterschiedlichsten Gefühlen konfrontiert. "Wir Mütter fühlen uns oft hin- und hergerissen zwischen Beruf und Familie. Einerseits genießen wir es, wieder Spaß und Anerkennung im Beruf zu finden und dadurch mehr soziale Kontakte zu haben. Andererseits ist es nicht leicht, loszulassen. Man gibt den Kleinen den Start ins Leben. Aber irgendwann muss man auch wieder an seine Karriere denken – und natürlich auch ans Geld", lacht Judith. Warum sollte es ihr anders ergehen als den anderen Müttern? "Am meisten überrascht mich immer wieder, wie sehr die Instinkte zuschlagen", sinniert die Schauspielerin und fährt fort: "Ein Kind ist immer präsent, auch wenn es wie in unserem Fall bei seinem Vater sehr gut aufgehoben ist. Muttergefühle spürt man in jeder Sekunde. Sie lassen sich nicht einfach abstellen."
Judiths kleine Familie gehört nun zu den fünf Prozent aller deutschen Haushalte, in denen die Frau das Geld verdient und der Papa zu Hause auf das Söhnchen aufpasst.

Kann ich das noch?

Seit 14. September steht die Schauspielerin nun wieder vor der "Sturm der Liebe"-Kamera. "Es hat etwa sechs Drehtage gedauert, bis ich meine Unsicherheit ablegen konnte. Ich hatte am Anfang große Selbstzweifel: Bin ich noch gut? Kann ich das noch? Wollen die neuen Kollegen mich überhaupt haben?", verrät Judith.
Kein Wunder, denn meist haben Frauen nach einer Auszeit das Gefühl, kritisch beäugt zu werden und ihre Kompetenzen neu beweisen zu müssen. "Ich hatte richtig Angst davor, wieder zu arbeiten. Nicht mehr gut zu sein. Aber Gott sei Dank hab ich sehr viel positives Feedback bekommen – vom gesamten 'Sturm der Liebe'-Team und auch von den Fans am Fantag. Die Anerkennung tut mir sehr, sehr gut", freut sich die Darstellerin.

Sehr gut gefalle ihr außerdem die spannende Geschichte rund um ihr Rollen-Alter-Ego. "Tanja wurde ja auf einem Waldfest schwanger. Ihr Heuschnupfen-Medikament vertrug sich nicht mit Alkohol. Dadurch erlitt sie einen Filmriss – sie weiß also nicht, wer der Vater ihres Sohnes Fabien ist. Nun ist sie von ihrer Mutter aus Italien zurückgekehrt und sucht nach dem Vater ihres Kindes", sprudelt es aus der quirligen Darstellerin heraus, die immer in Bewegung ist. "Tanja stellt sich das mal wieder leichter vor, als es ist. Langsam wird das Geld knapp. Sie will es aber unbedingt schaffen. Dabei ist ihr Nils (Florian Stadler) eine große Hilfe." Nur eine Hilfe oder auch etwas mehr? "Das müssen sich die Zuschauer schon selbst anschauen", antwortet Judith mit einem schelmischen Augenzwinkern.
Man merkt der Schauspielerin an: Die Arbeit macht ihr riesigen Spaß. "Ich hätte nicht gedacht, dass mir das Drehen so gut tut. Tanja schenkt mir viel Lebensfreude", so Judith.
Scheint so, als habe die "Sturm der Liebe"-Darstellerin sie mittlerweile gefunden – die Balance zwischen dem Dasein als junge Mutter und ihrer Arbeit als Schauspielerin. Das ist nicht leicht, aber immens wichtig – schließlich bedeutet ein Beruf auch Selbstverwirklichung, die Freude am Schaffen und das Erkennen der eigenen Leistungskraft. Denn: Nur eine glückliche Mutter ist auch eine gute Mutter.

5 Bewertungen
Kommentare
Bewerten

Kommentare

Kommentar hinzufügen

Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet. Es dürfen keine externen Links, Adressen oder Telefonnummern veröffentlicht werden. Bitte vermeiden Sie aus Datenschutzgründen, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Fragen zu den Inhalten der Sendung, zur Mediathek oder Wiederholungsterminen richten Sie bitte direkt über das Kontaktformular an die ARD-Zuschauerredaktion: https://hilfe.ard.de/kontakt/. Vielen Dank!

*
*

* Pflichtfeld (bitte geben Sie aus Datenschutzgründen hier nicht Ihre Mailadresse oder Ähnliches ein)

Kommentar abschicken

Ihr Kommentar konnte aus technischen Gründen leider nicht entgegengenommen werden

Kommentar erfolgreich abgegeben. Dieser wird so bald wie möglich geprüft und danach veröffentlicht. Es gelten die Nutzungsbedingungen von DasErste.de.