Kauziger Doppelgänger

Marie, Gustl und André
Nanu, was ist denn mit dem Alfons los? Der Hotelportier sieht plötzlich ganz anders aus! | Bild: ARD/Ann Paur

Nanu, was ist denn mit dem Alfons (Sepp Schauer) los? Der stets korrekt gekleidete und gepflegte Hotelportier sieht plötzlich ganz anders aus: schäbig angezogen, ein dürres, geflochtenes Schwänzchen fällt ihm in den Nacken. Außerdem zitiert er ständig Bibelsprüche. Ist Alfons auf seine alten Tage plötzlich religiös geworden, hat er eine Lebenskrise, muss er sich neu finden? Doch bei dem bibelfesten Vagabunden handelt es sich gar nicht um den artigen Hotelangestellten, sondern um einen Doppelgänger. Gustl Moosburger (Sepp Schauer) sorgt ab Folge 986 (Sendetermin 28. Dezember) für heillose Verwirrung am Fürstenhof – bis Alfons schließlich selbst an seinem Verstand zu zweifeln beginnt.

Wie ein scheues Tier schleicht er vorsichtig um den Fürstenhof herum. Fast scheint es, als würde er Witterung aufnehmen – Witterung nach etwas Essbarem. Wenn der Magen knurrt, ist man als Vagabund nicht sehr penibel – vor allem wenn es sich um das Essen eines Fünf-Sterne-Hotels handelt. Doch plötzlich wird der Mann von hinten von André (Joachim Lätsch) am Schlafittchen gepackt – wobei beide Männer gleichermaßen erschrecken: Gustl Moosburger, weil er bei der Nahrungssuche erwischt wurde, André, weil er seinen Augen nicht trauen kann. Der Obdachlose vor ihm sieht fast haargenau aus wie Alfons Sonnbichler – bis auf die etwas ungepflegte Frisur und die abgewetzte Kleidung! Sobald André sich wieder gefangen hat und erkennt, dass es sich wirklich nicht um Alfons handelt, wächst in ihm ein höllischer Plan. Er ködert Gustl mit Leckereien, versteckt ihn heimlich im Weinkeller und missbraucht ihn schließlich für seine dunklen Machenschaften. Ein Verwechslungskomödie und ein Versteckspiel ohne Gleichen nehmen ihren Lauf, wobei der gute Schweinebraten von Hildegard eine wichtige Rolle in dem ganzen Durcheinander spielt …

"Als Schauspieler kann dir eigentlich nichts Besseres als eine Doppelrolle passieren. Das bringt Abwechslung, fordert heraus und macht großen Spaß", erklärt Sepp Schauer fröhlich, während er in der Maske nach und nach in Gustl Moosburger verwandelt wird. Ein graues, schütteres Schwänzchen wird dem "Sturm der Liebe"-Darsteller im Haar befestigt. Die Maskenbildnerin schminkt das Gesicht des Schauspielers dunkler – schließlich befindet sich ein Landstreicher die meiste Zeit im Freien. Auch die Hände, die in Strickhandschuhen ohne Finger stecken, werden nachgedunkelt. Aus Sepp Schauer wird langsam eine Figur, die seinem Rollen-Alter-Ego Alfons zwar ähnlich sieht, aber doch anders ist.

Alfons und Gustl
"Gustl ist ein genauer Gegenentwurf zu Alfons." Und genau deshalb macht das doppelte Spiel so viel Spaß. | Bild: ARD/Ann Paur

"Gustl ist ein genauer Gegenentwurf zu Alfons. Er besitzt ein reiches Bibelzitatwissen, aus dem er gerne schöpft. Gustl ist also eine Art moderner Wanderprediger, völlig frei von Konventionen – denen Alfons ja sehr verhaftet ist. Gustl dagegen ist ein höchst philosophischer, fröhlicher Mensch, der nichts hat, nach dem er sich richten muss", erklärt Schauer. Es sei ein großes Vergnügen, mal eine etwas verspieltere, lockere und kindlichere Figur im "Sturm der Liebe" zu mimen – aber auch anstrengend. "Das Textpensum ist natürlich sehr viel höher. Am Wochenende waren es 110 Seiten Dialog, die ich lernen musste", verrät der Schauspieler, der jüngst bei der Fantag-Premiere den Fan-Award als beliebtester "Sturm der Liebe"-Darsteller gewonnen hat. Das Lernen ist zwar nicht angenehm für den Darsteller – dafür freuen wir Zuschauer uns aber, mal ganz andere Facetten seines Könnens zu erleben. Vorhang auf für den heiligen Narren und törichten Träumer – obwohl Alfons natürlich immer unsere Nummer eins bleiben wird!

Annette Wild

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