Mona Seefried und Nicola Tiggeler -

Wenn aus Kolleginnen Freundinnen werden

Begrüßungen können freundlich, kalt oder wie im Fall von Mona Seefried und Nicola Tiggeler sehr warmherzig ausfallen. Nein, die Rede ist nicht von Bussi rechts, Bussi links, sondern von einer richtigen Umarmung wie sie unter Freunden üblich ist.

Nicola und Mona lernen sich kennen

Vor den Drehs zu "Sturm der Liebe", wenn sich die Frauen am Morgen in der Maske treffen, merken auch die Maskenbildner die besondere Energie, die zwischen den beiden besteht. Sie reden, lachen und sprechen zusammen noch mal ihre Szenen durch.
Mona Seefried: "Anfang November letzten Jahres fingen für mich die Dreharbeiten zu Sturm der Liebe wieder an. Gleich die erste Szene drehte ich mit Nicola. Als wir uns vorstellten, spürte ich sofort, dass wir einen besonderen Draht zueinander haben. Es gibt Menschen, die sind einem auf den ersten Blick sympathisch - Nicola ist für mich so ein Mensch."

Gemeinsamkeiten, die verbinden

Einer der Gründe, warum sie sich so gut verstehen, liegt unter anderem daran, dass sie sich wirklich etwas zu erzählen haben. Die beiden tauschen mehr als nur die üblichen Höflichkeiten gegenüber Kolleginnen aus.
Nicola Tiggeler: "Wir kommen beide aus Künstlerfamilien, gehören beide zur 'älteren' Riege im "Sturm der Liebe"- Team und sind beide Mütter. Monas Tochter ist gerade 17 geworden und hat ein Gesangsstudium in Wien begonnen. Mona hat mir gestanden, wie schwer es ihr als Mutter fällt, ihre Tochter gehen zu lassen. Da konnte ich ihr natürlich Tipps geben. Ich selbst bin auch mit 18 Jahren von zu Hause weg und habe mein Gesangstudium begonnen." Small Talk ist etwas anderes.

Eine Überraschung, die Mona zu Tränen rührt

Eines Morgens kurz vor Weihnachten übergab Nicola Mona ein kleines Päckchen. Eine kleine Geste mit großer Wirkung. Mona Seefried erinnert sich: "Als ich das Geschenk öffnete, hielt ich die Single 'Kinderstube' von Irmgard Seefried in der Hand, von meiner Mutter! Sie war eine berühmte Opernsängerin und diese Platte war von ihr. Es war sogar noch ein Bild von mir und meiner Schwester mit auf dem Cover. Ich war so gerührt, dass ich vor Freude hätte weinen können."

Zwei Profis

Beide bedauern sehr, dass sich die Zeit, die sie gemeinsam verbringen, auf die Drehpausen beschränkt. Aber das Arbeitspensum bei "Sturm der Liebe" ist so hoch, dass es der Terminplan der Frauen nicht anders erlaubt. Doch die beiden sind Profis, sie bewältigen nicht nur einen 13-stündigen Drehtag, sondern spielen ihre Rollen auch mit Bravour.

Mona Seefried lacht, wenn sie daran denkt, wie sehr sich der Charakter von Charlotte Saalfeld von ihrem eigenen unterscheidet. "Im Gegensatz zu Charlotte bin ich viel emanzipierter", sagt sie. "Nie im Leben würde ich bei einem Mann bleiben, der mich so behandelt, wie Werner Saalfeld es tut. Aber das ist unser Job, wir schlüpfen in Rollen, wir können uns vor der Kamera eine Ohrfeige geben und sobald die Kamera ausgeschaltet ist, fallen wir uns in die Arme. Leider können manche Menschen Wirklichkeit und Fiktion nicht mehr trennen. Als ich zum Beispiel letztes Jahr die krebskranke Charlotte spielte, sprachen mich Leute im Supermarkt an, die sich freuten, dass ich Obst gekauft hatte. Krebskranke bräuchten schließlich viele Vitamine. Da musste ich erst mal klar stellen, dass ICH - Mona Seefried - nicht Krebs habe. Und auch Nicola ist so ganz anders, als Barbara. Ich hatte das große Glück sie kennen lernen zu dürfen und für mich ist sie einer der warmherzigsten Menschen, den ich kenne."

Und auch Nicola Tiggeler ist erstaunt darüber, dass einige Zuschauer zwischen ihr und der Rolle Barbara von Heidenberg nicht unterscheiden können. "Ich wurde schon auf der Straße angesprochen, dass ich gefälligst Elisabeth in Ruhe lassen solle. Dabei ist mir Barbaras Hinterhältigkeit völlig fremd. Ich selbst kann Ungerechtigkeiten nur schwer ertragen."

Das Team von "Sturm der Liebe" ist bekannt dafür, dass sich alle untereinander verstehen. Und trotzdem werden nur aus wenigen Kollegen Freunde. Nicola und Mona sind auf dem Weg dorthin.