Vierter Brief: Himalaya
Geliebte Eva,
die Sehnsucht nach Dir ist unerträglich. Die Gedanken an Dich werden nicht weniger. Im Gegenteil. Ich wünschte Du wärst bei mir. Für immer. Wie viel kann man aushalten, wenn man sich sicher sein kann, dass in ferner Zukunft nicht das in Erfüllung geht, wofür man bisher gelebt hat … bei Dir zu sein?
Gemeinsam mit Dir würde ich vielleicht die Angst besser durchstehen, die mich jeden Augenblick begleitet: Ich habe solche Panik, dass sie mich finden. Im Himalaya habe ich kürzlich Halt gemacht – also möglichst weit weg von Europa. Dort habe ich wieder einigermaßen zu mir gefunden, mit Hilfe eines tibetanischen Mönchs. Um ihn wirklich zu verstehen, muss man erst einmal alle Überzeugungen über Bord werfen. Geld, Macht, Ansehen … sowas interessiert ihn nicht. Er hat mir gezeigt, dass in jedem Schicksal auch etwas Positives steckt. Oft glaube ich daran. Doch dann gibt es wieder Momente, die mich zweifeln lassen. Eva, Du glaubst gar nicht, wie gerne ich diesen Brief abschicken würde. Wie gerne ich einfach zu Dir nach Bayern reisen würde, als wäre nichts geschehen.
Ich sehne mich nach Griespudding, so wie Mama ihn kochte. Mit Schokoladensauce. Ich sehne mich nach Geborgenheit. Ich sehne mich nach Dir. Du bist mein Zuhause in meinem Herzen!
Kommentare