Wo die Liebe hinfällt …
Der eine ist um die 30, der andere schon Mitte 50, doch beide scheinen vom selben Pfeil Amors getroffen zu sein. Zwei Männer haben sich also in dieselbe Frau verguckt, und zwar in die lebenslustige, forsche Fanny, die in Folge 866 als neue Kellnerin in den "Alten Wirt" kam. Kein Wunder, dass beide Herren einen so ähnlichen Geschmack haben, sind sie doch Vater und Sohn. DasErste.de sprach mit Lila Nil Gürmen über ihre Rolle als Fanny Schönbauer und über Altersunterschiede in Beziehungen.
Simon (René Oltmanns) und sein Vater André Konopka (Joachim Lätsch) hatten lange Jahre ein schwieriges Verhältnis. Doch gerade jetzt, wo die Wogen sich zu glätten beginnen, treibt eine Frau wieder einen Keil zwischen sie: Mit ihrer herzerfrischend offenen Art verdreht die Kellnerin Fanny nämlich gleich beiden Männern gehörig den Kopf. "Fanny macht das nicht extra. Sie weiß ja nicht, dass Simon und André Vater und Sohn sind", verteidigt Lila Nil Gürmen ihr Rollen-Alter-Ego und fährt fort: "Kurz vor Simons Abreise nach Australien haben sie eine Nacht miteinander verbracht. Beide denken seitdem zu Unrecht, der andere melde sich absichtlich nicht mehr – und leiden darunter."
Die lustige Fanny und Liebeskummer, passt das denn zusammen? "Hinter der heiteren Fassade verbirgt sich eine höchst sensible Person", erklärt Lila Nil Gürmen. "Im 'Alten Wirt' lernt Fanny schließlich auch André kennen. Beide sind einsam und obwohl etliche Jahre sie trennen kommen sie sich in Gesprächen näher." Wie nah? Lila lacht: "Das verrate ich den Zuschauern natürlich noch nicht!"
Grüße aus der Steinzeit
Kaum kommen Männer in Richtung Midlife-Crisis, schauen sie sich nach jüngeren Frauen um, lautet das Klischee. Doch an dem Vorurteil scheint etwas Wahres zu sein, denn Wissenschaftler sind sich sicher: Wenn reife Männer junge Frauen lieben, folgen sie lediglich einem archaisch-biologischen Prinzip der Partnerwahl, einem evolutionsbiologisches Erbe, das in ihnen schlummert. Und umgekehrt? Stellen Fanny und der um einige Jahre jüngere Simon das altertümliche Beuteschema auf den Kopf?
"Alles dummes Zeug", meint Lila Nil Gürmen. "Wenn zwei Seelen sich finden, spielt der Altersunterschied keine Rolle. Es kommt nur darauf an, wie gut man sich versteht." Die Schauspielerin, Jahrgang 1966, muss es wissen, immerhin ist sie seit anderthalb Jahren mit einem 16 Jahre jüngeren Mann liiert. "Natürlich spürt man den Altersunterschied manchmal. Wenn ich zum Beispiel überlege, wie ich 1987 mit Freundinnen nach Frankreich in Urlaub gefahren bin, fällt mir plötzlich ein: "Uuups, da war mein Freund ja gerade mal fünf Jahre alt!" Hin und wieder müsse sich die "Sturm der Liebe"-Darstellerin auch ganz schön auf die Zunge beißen, nicht zu altklug mit ihrem Freund zu sprechen. "Aber ein junger Partner hat auch Vorteile: Er ist noch nicht so beziehungsgestört." Lila Nil Gürmen lacht und wirft dabei ihre braunen Naturlocken in den Nacken.
Kein Wunder, dass die türkischstämmige Schauspielerin für die Rolle der Fanny ausgewählt wurde: Das Herz liegt ihr einfach auf der Zunge. Ein Grund vielleicht auch, weshalb die 43-Jährige bereits in etlichen TV-Komödien wie etwa "Alles Atze" mitgewirkt hat. Daneben spielte Lila Nil Gürmen immer viel Theater. "Seitdem ich als Kind Pippi Langstrumpf gesehen habe, wusste ich: Ich will auch so stark und frei sein. Und: Ich will Schauspielerin werden." Nach dem Abi absolvierte die auf der Nordseeinsel Norderney aufgewachsene Darstellerin eine Schauspielausbildung am Franz-Schubert-Konservatorium in Wien. "Nebenbei hab ich einiges andere ausprobiert, zum Beispiel hab ich schon als Fotografin gearbeitet und auch gekellnert." Wieder so eine Parallele zu ihrer Rolle als Fanny.
Nun ist die Schauspielerin vorerst am "Fürstenhof" gestrandet und sorgt dort demnächst für reichlich Tumult. Eins wollen wir natürlich noch wissen: Für wen schlägt Fannys Herz denn mehr, für Vater oder Sohn? Lila schmunzelt: "Das sag ich nicht. Sonst wär's ja langweilig!"
Annette Wild
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