Di., 17.01.23 | 20:15 Uhr
Das Erste
Bonn – Alte Freunde, neue Feinde (1)
Episode 1 + 2
London, Silvesterabend 1953/54 - Die 20-jährige Toni kümmert sich um die Kinder einer wohlhabenden Londoner Familie, in deren Stadthaus sie den Jahreswechsel verlebt. Hier kommt sie mit Lucie John und ihrem Mann Otto, dem Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV), in Kontakt. Der ehemalige Widerstandskämpfer im inneren Zirkel von Graf Stauffenberg ist beeindruckt von Tonis reflektierter Art.
Bonn, 1954 - Es ist die Zeit des Kalten Kriegs. Als Leiter des Bundesamts für Verfassungsschutz verfolgt Otto John untergetauchte Kriegsverbrecher und kämpft gegen ein erneutes Erstarken ehemaliger Nazis in Deutschland. Einer von Johns größten Widersachern ist Reinhard Gehlen, der Chef des nach ihm benannten Auslandsgeheimdienstes „Organisation Gehlen“. John ist überzeugt, dass Gehlen die Jagd auf ehemalige Naziverbrecher aktiv behindert, handfeste Beweise hat er dafür aber nicht. Ganz oben auf Otto Johns Fahndungsliste steht Alois Brunner, der im Krieg die Deportation hunderttausender Juden verantwortete. Auch Wolfgang Berns, einer von Johns besten Agenten, will Brunner aufspüren.
Auf der Suche nach ihm folgt Wolfgang einer Spur zu dem Fälscher Viktor Heimann, der mit falschen Papieren ehemaligen Nazis zur Flucht verhilft. Als er in Heimanns Wohnung einbricht, überrascht er den Waisenjungen Schwarte, der verspricht, ihn über Heimanns Rückkehr zu informieren. Doch der Zugriff wird vereitelt, Heimann kann fliehen und Wolfgang ist außer sich vor Wut.
Unterdessen kehrt Toni nach Deutschland zurück und wird herzlich von ihrer Mutter Else, ihrem Vater Gerd und ihrer Schwester Ingrid begrüßt. Auch Tonis Verlobter Hartmut ist da und die Freude über das Wiedersehen ist riesig. Toni ist beeindruckt vom neuen Reichtum der Familie – das Wirtschaftswunder hat bemerkenswerte Spuren hinterlassen. Die Geschäfte des Baustoffhofs laufen gut und ihr Vater ist ein angesehener Unternehmer. Doch es gibt auch Schattenseiten: Stefan, der einzige Sohn, ist nicht aus dem Krieg zurückgekehrt und gilt als verschollen.
Entgegen dem Willen der Familie will Toni ihren eigenen Weg gehen: Kinder, Küche, Kirche und in Hartmuts Fernsehgeschäft als Verkäuferin zu arbeiten, sind ihr nicht genug. Für Schwester Ingrid völlig unverständlich, die als Aushilfe im Laden von Hartmut überglücklich ist. Überraschenderweise unterstützt Gerd seine älteste Tochter und verhilft ihr zu einem Posten als Fremdsprachensekretärin bei seinem alten Weggefährten Reinhard Gehlen. Kurz darauf trifft sie im Foyer des Innenministeriums Otto John wieder. Für ihn könnte Toni der Schlüssel sein, um an brisante Informationen aus dem innersten Zirkel um Gehlen zu kommen. John setzt seinen besten Agenten auf sie an: Wolfgang.
Beim Prozess gegen den Kriegsverbrecher Joseph von Waidburg, begleitet Toni ihren Chef Gehlen. Sichtlich geschockt hört sie von den Gräueltaten des Angeklagten, doch trotz klarer Beweislage wird dieser freigesprochen. Eine herbe Niederlage für John. Er sucht das Gespräch mit Toni und auch Wolfgang macht erste Avancen: Der Plan, Toni als Agentin anzuwerben, nimmt konkrete Formen an. Auch Tonis Mutter ist unterwegs: Sie trifft heimlich Noah, ihre verflossene Affäre und Liebe ihres Lebens.
Tonis Misstrauen gegenüber Gehlen wächst, als sie ein brisantes Telefonat zur Geheimsache „Scipio“ mithört, in die Kanzleramtsminister Globke involviert ist. Auch ihr Vater hat seine Hände im Spiel. Gehlen vertraut Toni einen Umschlag an, den sie Globke persönlich übergeben soll. Auf dem Weg wird Toni von Wolfgang überrascht, der sie zu einem Kaffee überredet. Nicht ohne Hintergedanken …
Endlich gelingt Wolfgang die Festnahme des Fälschers Heimann. Auch Schwarte, die in Wirklichkeit ein Mädchen ist, trifft er wieder. Sie übergibt Wolfgang eine verschlüsselte Liste aus Heimanns Wohnung. Eine wertvolle Spur für Otto John, denn diese könnte die Aufenthaltsorte und Fluchtrouten der gesuchten NS-Verbrecher enthalten.
Tonis Zweifel an der bevorstehenden Hochzeit mit Hartmut werden stärker. Wolfgang geht ihr nicht mehr aus dem Kopf, doch bei einem gemeinsamen Abendessen kommt es zum Eklat: Ein fremder Soldat erzählt Toni, dass er ihren Bruder Stefan auf Befehl erschossen habe, als dieser desertieren wollte. Toni ist geschockt. Wolfgang bringt sie nach Hause und kann das Vertrauen von Tonis Vater gewinnen. Während im Hause Schmidt die Beerdigung von Stefan geplant wird, steht Noah vor der Tür und will Else trösten. Gerd ist außer sich und auch Toni und Ingrid erfahren nun eine niederschmetternde Wahrheit.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Toni Schmidt | Mercedes Müller |
Wolfgang Berns | Max Riemelt |
Otto John | Sebastian Blomberg |
Reinhard Gehlen | Martin Wuttke |
Gerd Schmidt | Juergen Maurer |
Else Schmidt | Katharina Marie Schubert |
Lucie John | Inga Busch |
Ingrid Schmidt | Luise von Finckh |
Hartmut Redlich | Julius Feldmeier |
Viktor Heimann | Moritz Führmann |
Schwarte | Selma Balthasar |
Innenminister Gerhard Schröder | Christian Erdmann |
Ursula | Johanna Gastdorf |
Edda | Maike Elena Schmidt |
Noah Berret | Christian Harting |
Alois Brunner | André Eisermann |
Albert Radke | Daniel Drewes |
Kanzleramtsminister Hans Globke | Sascha Nathan |
Constantin Reeden | Dirk Ossig |
Frau Eisner | Justine Hauer |
Fahrer Erich | Michael Meichßner |
Funktionsbereich | Name des Stabmitglieds |
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Musik: | Florian Tessloff |
Kamera: | Andreas Köhler |
Buch: | Claudia Garde |
Peter Furrer | |
Martin Rehbock | |
Regie: | Claudia Garde |
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