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Wo weidet der Wisent?

Anna und die wilden Tiere Wo weidet der Wisent?: Wisente auf der Weide
Tierreporterin Anna sucht wilde Wisente. Eine Mutter mit Kalb sind die ersten, die sie findet. | Bild: BR/Text und Bild Medienproduktion GmbH & Co. KG.

Anna kann es kaum glauben, aber bei uns in den Wäldern leben riesige Tiere, von denen kaum einer weiß. Es handelt sich um wilde Rinder, Wisente. Jedes Tier ist so schwer wie ein Auto. Doch trotz nahezu einer Tonne Körpergewicht rennt der Wisent schneller als der schnellste Mensch der Welt.

Menschenscheue Wiederkäuer

Muss man sich jetzt fürchten, in den Wald zugehen? Ganz und gar nicht. Denn die Riesen verstecken sich, sind menschenscheu und fallen eigentlich gar nicht auf. Sie fressen den ganzen Tag, und wenn sie nicht fressen, dann käuen sie wieder, denn sie sind ja Wiederkäuer.

Bisons, ihre amerikanischen Verwandten, sehen ihnen sehr ähnlich, sind aber noch größer. Sie leben vorwiegend in Steppen und sind dort ganz wichtig für die Natur. Man nennt sie deshalb auch Steppenwisent. Unsere Wisente leben dagegen in Wäldern und sind auch deshalb kleiner.

Früher gab es in ganz Europa Wisente. Doch bereits vor 6.000 Jahren wurde ihre Zahl immer kleiner. Der Mensch nahm ihnen immer mehr den Lebensraum. In Deutschland starben sie Anfang des 20. Jahrhunderts aus, aber aus einigen Tieren in Zoos und Zuchten wurde wieder eine stattliche Anzahl der Riesenrinder gezogen, die heute auch bei uns wieder an manchen Stellen wild leben.

Wisents in der Döbritzer Heide

Anna macht sich auf die Suche und wird in der Döbritzer Heide fündig. Hier hat der Tierfilmer Heinz Sielmann das Areal eines ehemaligen Truppenübungsplatzes gekauft, um auch diesen Tieren eine neue Heimat zu geben – mit Erfolg. Anna möchte wissen, wie der Wisent auch in Deutschland wieder einen Platz in der Natur finden kann. Dafür nimmt Peter Nietsche sie mit in eine Wisentzucht. Anna darf dabei sein, wenn Kälbchen "gechippt" werden, also einen Namen bekommen. Anna fühlt mit, denn ein Tierarzt schießt dabei mit einem Gewehr den Mikrochip unter die Haut der Jungtiere. Mit einem Handscanner kann man den Chip dann elektronisch lesen und somit das Kälbchen erkennen. Die meisten Tiere haben auch einen Sender, mit dem man sie wiederfinden kann. So überwacht der Ranger Peter Nietsche die Tiere und weiß, ob es ihnen gut geht.

Besonders bewegend wird es für die Tierreporterin, als einige Wisente ausgewildert werden. Sie öffnet ihnen das Tor zur Freiheit, wo sie ungestört vom Menschen leben dürfen – und das in einem riesigen Gebiet mitten in Deutschland!

Erstausstrahlung: 27.12.2014

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Bayerischer Rundfunk
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