Fr., 31.12.21 | 08:40 Uhr
Das Erste
Mit Armin unterwegs
Zum ersten Mal nach langer Zeit besucht Armin Maiwald wieder das bayerische Dorf Uffing. Sechs Jahre hat er hier verbracht, von 1945 bis 1951, zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester. Wie hat sich die kleine Gemeinde am Staffelsee verändert? Und gelingt es Armin sogar, bekannte Gesichter von damals zu treffen? Der Besuch im bayerischen „Exil“ bringt für Armin viele Erinnerungen wieder zu Tage – nicht nur schöne.
„Ach ja, der Weiher …“ – Armin erkennt ihn sofort wieder. Auch das Haus, in dem die Familie von 1945 bis 1951 untergebracht war, entdeckt er bald. Armin weiß noch, wie sie genau vor diesem Hauseingang standen, mit dem „Einquartierungsschein“ in der Hand. Ihr Zuhause in Köln war zerstört, und so wurde die kleine Familie schließlich hierhin nach Bayern evakuiert. Der Streifzug durch den Ort wird für Armin zu einer Zeit- und Entdeckungsreise: Seinen alten Schulfreund Toni trifft er, als der gerade dabei ist, seine Gartenhecke zu schneiden. Schon bald gehen sie zusammen durch die Straßen und besuchen nochmal zusammen ihre Schule. Armin beichtet Streiche von damals, findet die Stelle wieder, an der er Schwimmen lernte und wandert nochmal über die Wege, die er als Junge fast jeden Tag ging. Ab und zu rutscht ihm hier sogar die eine oder andere bayerische Redewendung raus: „Pack ma‘s Buam…“
Unbeschwert war die Zeit in Uffing keineswegs. Seinen Vater kannte Armin kaum. Bis 1949 galt er als vermisst. Erst dann erfuhr die Familie, dass er 14 Tage vor Kriegsende ganz in der Nähe, beim einzigen Luftangriff auf das Städtchen Freising gestorben war. 1951 zog Armin zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester dann zurück ins Rheinland.