So., 24.06.18 | 05:30 Uhr
Das Erste
Her mit der Kohle!
In dieser Willi-Reportage geht es nicht etwa um die Kohle in den Portemonnaies: Diesmal will Willi alles rund um die Braunkohle wissen. Denn Braunkohle braucht man, um Energie zu gewinnen, z.B. um Strom herzustellen. Deshalb fährt Willi nach Garzweiler in der Nähe von Köln. Die Bergbauingenieurin Frauke zeigt dem Reporter den größten Schaufelbagger der Welt. Wenn der loslegt, bebt die Erde! Gesteuert von Baggerführer Leo wühlt sich der Koloss mit 20.000 PS durch die Erde, bis er auf ein Kohleflöz stößt.
Was Kohle eigentlich ist, erfährt Willi von Heinz. Der arbeitet gerade an einem Flöz und zeigt dessen Bestandteile an einem Kohlestück: Es besteht aus Jahrmillionen alten Pflanzenresten!
Mehrere hundert Meter tief liegt die Braunkohle in der Erde. Mit der Kohle kann man so viel Kohle verdienen, dass für deren Abbau sogar ganze Dörfer umgesiedelt werden. Alt-Etzweiler zum Beispiel ist nur noch ein Geisterdorf. Mit Ortsvorsteher Conni läuft Willi durch die verlassenen Straßen. Nur noch zwei Familien wohnen hier. Alle anderen sind bereits umgesiedelt, damit bald die Bagger hier zum Einsatz kommen können. Dort, wo die Kohle bereits abgebaut wurde, füllen Absetzer die riesigen Krater wieder mit Erde auf. Michael ist Förster. Er und seine Kollegen sind dafür da, die Schäden für die Natur zu begrenzen, zum Beispiel pflanzen sie Bäume und Büsche.
Die abgebaute Kohle wird ins Kohlekraftwerk transportiert, dort zerkleinert und in riesigen Kesselhäusern verbrannt, wie Christian erklärt. Durch die Hitze wird Wasser in Rohren erwärmt. Der Wasserdampf treibt eine Turbine an und die wiederum einen Generator, der den Strom erzeugt. Weil bei der Verbrennung der Kohle auch Schadstoffe frei werden, gibt es Filteranlagen vor den Schornstein-Abzügen.
Ungefähr ein Drittel des Stroms, der in Deutschland gebraucht wird, entsteht immer noch aus Braunkohle.