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Was entwickelt die Entwicklungshilfe?

Den Menschen in den Ländern des afrikanischen Kontinents geht es sehr viel schlechter als uns in Deutschland. Eines dieser Länder ist zum Beispiel Uganda. Welche Gründe es für diese Not gibt und wie Entwicklungshelfer versuchen, sie wenigstens ein bisschen zu lindern, das möchte Reporter Willi Weitzel dieses Mal heraus finden.

Im Norden Ugandas, in der Nähe der Stadt Gulu, trifft Willi Julia. Die junge Deutsche arbeitet seit neun Monaten für die „Ugandahilfe St. Mauritz“ in einer Schule. Gerade ist die große Pause zu Ende und Willi darf mit in den Mathe-Unterricht: 120 Kinder sind im Klassenzimmer, die meisten hocken am Boden. Die Schüler und Schülerinnen kommen gern, denn sie wissen genau: Nur mit einer Ausbildung haben sie eine Chance auf ein besseres Leben.

Rund 20 Jahre lang tobte in Uganda ein Bürgerkrieg. Die Rebellen entführten auch Kinder und zwangen sie, ebenfalls für sie zu kämpfen. Dem heute 18-jährigen Charles erging es so, und er ist immer noch so geschockt von seinen Erlebnissen, dass er immer noch nur schwer in seinem jetzigen Leben zurechtkommt. Nach sechs Jahren war ihm dann die Flucht nach Hause gelungen, wie er Willi erzählt.

Mit Katrin, einer Mitarbeiterin der Caritas, besucht Willi ein Flüchtlingslager. Ungefähr 20.000 Menschen leben dort seit Jahren in einfachsten Hütten. Katrin und ihre Kollegen unterstützen die Menschen mit Werkzeugen und Baumaterial. Das Ehepaar Charles und Sabina wagen mit ihren Kindern gerade den Umzug zurück zu ihren ehemaligen Feldern. Noch vor kurzem war der Weg dorthin lebensgefährlich. Jetzt ist bereits eine zweite Hütte in Bau und Sabina kann Willi Erdnüsse und Mais vom eigenen Feld anbieten.

Acan lebt immer noch in einem Flüchtlingslager. So wie sie werden jeden Monat 2000 Menschen mit einer Lebensmittel-Lieferung der Organisation „World Food Programme“ unterstützt. Mitarbeiterin Franziska berichtet Willi, dass auf der Welt alle fünf Minuten ein Kind an Hunger stirbt. Auch Acan und ihr Mann müssten ohne die Lebensmittel des Welternährungsprogramms verhungern.

Dass der Hunger die Menschen sehr schwach macht, ist auch ein Grund dafür, dass sie schnell schlimm krank werden. Eine Krankenversicherung gibt es nicht und ärztliche Behandlung und Medikamente sind sehr teuer. Weil sie nicht genügend Geld haben, müssen viele Patienten sterben, das erfährt Willi im Krankenhaus von Gulu.

Nochmal wichtiger als Nahrung ist für die Menschen sauberes Trinkwasser. Auf dem Gelände von St. Mauritz wird gerade feierlich ein neuer Brunnen gebohrt. Und es gibt noch einen weiteren Grund zum Feiern: Der Weihbischof hatte Geburtstag und lädt die Gemeinde zu einem Fest ein. Es wird gesungen und getanzt und Willi ist begeistert, wie selbstverständlich er mitfeiern darf. Apwoyo, vielen Dank und alles Gute!

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So., 09.04.17 | 05:30 Uhr
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Bayerischer Rundfunk
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