SENDETERMIN Di., 31.10.17 | 05:30 Uhr | Das Erste

Willis VIPs: Wer schlug die Thesen an die Tür? Martin Luther

Hier steht Willi am Luther-Denkmal in Wittenberg.
Hier steht Willi am Luther-Denkmal in Wittenberg. | Bild: BR/megaherz

Willis VIP in dieser Sendung ist ein Mann, ohne den es keine Evangelische Kirche geben würde. Sein Name ist Martin Luther. Ihm zu Ehren wird jedes Jahr am 31. Oktober der Reformationstag gefeiert. "Reformation" heißt Erneuerung und gemeint ist damit die Erneuerung des christlichen Glaubens.

Erst seit rund einem halben Jahrtausend besteht die Trennung in Evangelische und Katholische Kirche. Welche Unterschiede zwischen den Kirchen bestehen, lässt sich der Reporter von einem evangelischen Bischofspaar erklären: Willi spricht mit Dr. Stefan Ark Nitsche und Elisabeth Hann von Weyhern aus Nürnberg. Die beiden sind verheiratet, haben einen Sohn und teilen sich – als erstes Ehepaar in Deutschland – das Amt des Regionalbischofs. Gemeinsam sind sie zuständig für 285 Kirchengemeinden im Kirchenkreis Nürnberg.

Der katholische Mönch Martin Luther begehrte vor rund 500 Jahren gegen die Methode seiner Kirche auf, wie mit den Sünden der Gläubigen umgegangen wurde. Wer eine Sünde begangen hatte, musste eine bestimmte Summe an die Kirche zahlen, damit ihm vergeben wurde. Das fand Luther falsch und für seinen Standpunkt setzte sein Leben aufs Spiel: Er schlug einen Zettel an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg, auf dem stand, dass kein gläubiger Katholik für die Vergebung seiner Sünden Geld zahlen soll.

Mit Martin Luther begann die Geschichte der Evangelischen Kirche. Klar, dass Willi nach Wittenberg fährt und sich das Gotteshaus anschaut, an dessen Tür Martin Luther seine 95 Thesen angebracht hatte. Auch wie es mit dem Aufrührer weiter ging, erfährt der Reporter: Der Mönch wurde zum Kirchenfeind Nr. 1 erklärt, und der Kaiser verhängte die "Reichsacht" über ihn. Das ist ein sehr altes Wort, in dem das Gegenteil von "Achtung" drin steckt, nämlich "Ächtung". Und das heißt, jeder durfte Martin Luther töten, ohne dafür bestraft zu werden. Luthers eigener Landesherr jedoch, Kurfürst Friedrich der Weise, ließ ihn entführen und auf seine Burg bringen, damit ihn niemand töten konnte. So war Luther zwar unter Arrest – dafür aber in Sicherheit.

Sendetermin

Di., 31.10.17 | 05:30 Uhr
Das Erste

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Bayerischer Rundfunk
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