So., 05.12.21 | 19:20 Uhr
Das Erste
USA: Weihnachten im Weißen Haus – wenn Christbaumkugeln politisch werden
Es gehört zu den wichtigen Ereignissen im Kalender, wenn das Weiße Haus im Washington weihnachtlich herausgeputzt wird. Die Zentrale der Macht zeigt sich dann gemütlich, als heimeliges Zuhause der Präsidenten-Familie. Außerdem sagt der Weihnachtsschmuck für viele Beobachter*innen viel über den guten Geschmack des jeweiligen Amtsinhabers aus.
Es glitzert wieder im Weißen Haus! Aber Obacht: Nichts steht oder hängt hier zufällig: Beim Weihnachtsschmücken ist jede Tannenspitze die Fortsetzung des Wahlkampfes mit Christbaumkugeln. Erstmals verschönern die Bidens Bäume, Kränze und Kommoden. Erkenntnis: schlichte Eleganz und Friedenstauben soweit die Äste tragen. Jill Biden, die Herrin über Bäume und Träume hat ein offizielles Deko-Motto gewählt "Geschenke von Herzen": "Wie Punkte die gemeinsam zu Sternen werden sind unsere Herzen vereint. Das ist unsere Botschaft aus dem Weißen Haus."
Präsidiales Schmücken in Frauenhand
Trotz vereinter Herzen ist zwischen Foyer und Dining Room jede Tanne politisch. Merke: Innere Sicherheit kann auch Zuckerguss! Präsidiales Schmücken ist ob bei Biden oder den Trumps immer in Frauenhand. Ein ziemlich traditionelles Frauenbild. Motto: Mr. Präsident kommt vom Regieren heim, und die jeweilige First Lady hat alles fein dekoriert. Die Welt staunt – oder sie lacht. Wie damals, als Trumps Melania allweihnachtlich hinter die Tannen führte. Unvergessen der rote Hauch von Horror im Ostflügel, als blut-triefende Tannen zum Gespött wurden. Carwash im Weißen Haus.
Bei den biederen Bidens haben es die Fichten besser. Nur der rätselhafte Torbogen aus leeren Geschenkschachteln gibt Rätsel auf. Und irgendwo ganz unten, tief versteckt hinter einem Biden-Lachen baumelt ein kleiner Trump: Donald hat es tatsächlich wieder ins Weiße Haus geschafft.
Autor: Andreas Hilmer
Stand: 05.12.2021 20:20 Uhr
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