So., 02.03.14 | 19:20 Uhr
Das Erste
Ukraine: Die Krim als Spaltpilz der Nation?
Perfekt ausgestattet sind sie. Sie wollen sich nicht zu erkennen geben und heute auch nicht mit den Journalisten sprechen. Aber der Welt sollen sie zeigen, dass jemand hier die ganze Kraft und Größe seines Reiches auftrumpfen lässt. Eine Machtdemonstration - vor dem ukrainischen Militärstützpunkt Perevalnaye. Die Ukrainer schauen zu.
Kommandant der Einheit:
Golineh Atai:
Kommandant
Die Ukrainer blicken angespannt, voller Fragen, voller Zweifel.
Vor dem Tor: etliche Journalisten und die uns wohlbekannten pro-russischen Fahnenschwenker, die mit lauter Stimme die Atmosphäre hier entspannen wollen.
Ein prorussischer Demonstrant:
Vor ihnen trauen sich die Ukrainer hier kaum, laut zu sprechen.
Viktor Nikolayewitsch, Veteran:
In Alarmbereitschaft seien die Soldaten drinnen nicht, meint der Veteran. Aber jetzt sei internationale Hilfe gefragt. Sonst werde der Nervenkrieg irgendwann unerträglich.
Valery Boiko, Oberstleutnant Ukrainische Armee:
"Wir tun so, als ob die Russen gar nicht da seien", sagt der Oberstleutnant noch. "Als ob wir nur für unsere Kaserne verantwortlich seien."
Zur gleichen Zeit in Simferopol, der Hauptstadt der Krim. In der Kaserne wird die Flagge der ukrainischen Streitkräfte heruntergenommen und die Flagge der Krim gehisst, neben der ukrainischen Fahne. Werden Fakten geschaffen für eine künftige Krim-Republik? Wir wissen es nicht. Ein paar hundert Meter weiter: Russische Soldaten.
Igor Mamchur, Küstenwache Ukraine:
Währenddessen suchen aufgebrachte pro-russische Demonstranten in Simferopol nach einem aus Kiew entsandten Vertreter des Präsidenten. Den habe man geschickt um auf der Krim zu vermitteln. Aber niemand wolle hier einen Vermittler, sagen sie erbost. Keiner aus Kiew solle sich hier einmischen.
Autorin: Golineh Atai, ARD Moskau
Stand: 15.04.2014 10:45 Uhr
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