Es ist der 9. November: Unter den Augen des Koenigs feiert Kambodscha den Tag der Unabhängigkeit.
Doch längst nicht alles im Land ist so glitzernd schoen wie das Feuerwerk ueber dem Ton Le Sap.
Hohe Arbeitslosigkeit, Armut, Wohnungsnot, schlechte Gesundheitsversorgung, und über allem: die Korruption.
Ausgerechnet hier in Kambodscha sollen bald die ersten Boots-Fluechtlinge aus Australien eine neue Heimat finden. Dabei hat das Land genug mit sich selbst zu tun.
Am Stadtrand von Phnom Penh landet, wer der rasanten, oft ruecksichtslosen Stadtentwicklung reicher Investoren im Weg steht.
Fuer eine neue Bahntrasse wurden viele Familien aus ihren Hütten in der Innenstadt vertrieben. Die Trasse wurde mit Hilfe von australischem Entwicklungsgeld gebaut.
Wie jetzt den Bootsfluechtlingen wurde damals auch diesen Vertriebenen grosszuegig Hilfe versprochen. Doch die Menschen beklagen sich: Die versprochene Entschaedigung ist in fremden Taschen gelandet. Neue Huetten wurde nicht gebaut. Fuer die Familien gibt es hier draussen zwischen den Reisfeldern nichts zu verdienen.
Wie Ufos stehen einzig verlassene Klohaeuschen auf dem Feld. Sie erinnern, wie nutzlos hier die internationale Hilfe fuer die Menschen verpufft.
Die Familien hier fragen sich: wenn der Staat nicht mal fuer die eigene Bevoelkerung sorgt – was alles wird den australischen Fluechtlingen in Kambodscha widerfahren?