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Jemen: Murads Kampf um medizinische Versorgung

Murad ist fünf Jahre alt. Sichelzellenanämie haben die Ärzte bei ihm diagnostiziert, eine schwere chronische Blutkrankheit. Seine Lebenserwartung ist daher stark vermindert. | Bild: Das Erste

Murad ist fünf Jahre alt. Sichelzellenanämie haben die Ärzte bei ihm diagnostiziert, eine schwere chronische Blutkrankheit. Seine Lebenserwartung ist daher stark vermindert.

Murads Familie ist in die Hauptstadt Sanaa geflohen – vor den Bomben, mit denen saudi-arabische Kampfjets seit über einem Jahr die gegnerischen, schiitischen Huthi-Milizen bekämpfen. Leidtragend ist vor allem die Zivilbevölkerung.

Heute fahren Murads Bruder Fayyez, rechts, und der Stammeschef Mahdy mit dem Kleinen nach Sanaa. Dort ist das einzige Krankenhaus, das sich überhaupt um Binnenflüchtlinge kümmert. 3.000 Rial kostet die Fahrt, umgerechnet zehn Euro. Alle haben zusammengelegt, Murads Eltern haben keinen Cent.

Murad ist mit seinen Betreuern in der Klinik angekommen ...

Der Kleine hat hohes Fieber und starke Schmerzen. Die Familie hofft, dass man ihm hier helfen kann.

Sanaa hat die schönste Altstadt aller Hauptstädte des Nahen Ostens. Einzigartige Lehmbauten sind mehrere hundert Jahre alt. Man ahnt wie malerisch der Orient hier einmal war.

Doch die saudi-arabischen Kampfpiloten machen selbst vor der historischen Altstadt keinen Halt. Überall findet man Wohngebäude, die in Trümmern liegen. Hier soll eine zehnköpfige Familie ausgelöscht worden sein, als sie gerade gemeinsam zu Abend aß.

Noch während die Raketen Sanaa treffen, werden die zerstörten Gebäude originalgetreu wieder aufgebaut. Die UNESCO unterstützt das Projekt – sie hat die Altstadt auf die Rote Liste des gefährdeten Weltkulturerbes gesetzt.

Wasser ist zum kostbaren Gut geworden, Tanklastwagen schaffen es heran. Seit über einem Jahr, als die Bombardements begannen, gibt es keinen Strom mehr in Sanaa. Und das Gesundheitssystem ist dabei, vollkommen zu kollabieren. Wer hier ernsthaft krank ist, hat wenig Chancen auf eine gute Betreuung.