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Myanmar: Explodierende Heißluftballons

Ballon-Festival in Taunggyi, Myanmar: Kurz vor Sonnenuntergang kommen die ersten Besucher. Sie sichern sich die besten Plätze – auf den Hügeln rund um den Startplatz.  | Bild: SWR

Ballon-Festival in Taunggyi, Myanmar: Kurz vor Sonnenuntergang kommen die ersten Besucher. Sie sichern sich die besten Plätze – auf den Hügeln rund um den Startplatz.

Es sind atemberaubende Bilder: Bis zu 20 Ballons starten jeden Abend in den Himmel über Taunggyi in Myanmars Shan-State, im Nordosten des Landes. Wochenlange Arbeit steckt in den aus traditionellem Papier bestehenden Ballons, die in Klöstern gefertigt werden.

Oft sind die Ballons mit traditionellen Mustern verziert, mit Landschaftszenen aus Myanmar oder mit dem Antlitz von Buddha. Ihm zu Ehren steigen die Ballons in den Himmel. Neuerdings machen die Ballons aber auch eines: Werbung – für Fluglinien, Banken oder wie dieser hier, für einen chinesischen Mobiltelefon-Hersteller. Schön anzusehen ist es trotzdem.

Ein Urknall aus Menschenhand.

In den Gondeln unter jedem Ballon hängen die Feuerwerksraketen: 60 bis 100 Kilogramm Schwarzpulver. Ein wunderschönes Schauspiel, wenn das Feuerwerk auch wirklich erst am Himmel explodiert.

Eine Windböe hat einen Ballon erfasst, die Hülle fängt Feuer und stürzt zu Boden. Inmitten der Menschen explodiert das ganze Feuerwerk. Die Feuerwehr sagt später, niemand habe sich verletzt. Vor zwei Jahren sind bei einem ähnlichen Absturz vier Menschen ums Leben gekommen.

Wieder startet ein Ballon. Etwas selbstmörderisch muss man schon veranlagt sein: Rund um die Feuerwerk-Ballons haben sich tausende Schaulustige versammelt, sogar Familien mit Kleinkindern. Etwas abseits hat sich die Feuerwehr in Stellung gebracht.

Im November feiern die Menschen im Shan-State eine Woche lang täglich das Vollmond-Fest.

Erhaben steht der Mond am Himmel. Aber die Ballonbauer und Feuerwerker geben sich alle Mühe, ihn heute Nacht in den Schatten zu stellen.

Es müssen nicht immer Raketen krachen: Ein Heissluftballon voller kleiner Kerzen schwebt in den Himmel.

Die Ballonbauer haben zwei Monate an dem Design gearbeitet. Und an dem Knalleffekt, der ganz ohne Feuerwerk auskommt: In 100 Metern Höhe lösen sich viele kleine Kerzen vom Ballon und segeln an Fallschirmen durch die Nacht. Das Ballon-Festival von Taunggyi ist ein einmaliges Erlebnis.