So., 04.01.15 | 19:30 Uhr
Das Erste
Schnappschuss: Warum dampfen amerikanische Kanaldeckel?
Wir kennen es aus den amerikanischen Filmen. Überall auf der Straße dampft und qualmt es. Nur warum ist das so? Um dieses nebulöse Geheimnis zu lüften, müssen wir in die industrielle Vergangenheit der USA eintauchen. Dazu sind wir in die Hauptstadt des US-Bundesstaates Pennsylvania gefahren.
Wie in vielen älteren Städten Amerikas steht mitten im Herzen von Harrisburg ein Heizkraftwerk unter Dampf. Dieses ist seit Ende des 19. Jahrhunderts die Herzkammer eines Fernwärmesystems, das - modernisiert - bis heute funktioniert. Und nach wie vor transportiert Dampf die Wärme. Anders als in Deutschland, wo mittlerweise meist heißes Wasser durch Fernwärmerohre fließt.
Dampf kondensiert zu Wasser
Doch in den gigantischen Boilern der Anlage verdampft Wasser nicht einfach wie zu Hause im Kochtopf. Unter enormem Druck wird eine Temperatur von mehr als 200 Grad Celsius erreicht. Das muss so heiß sein. Schließlich werden damit ganze Gebäudekomplexe wie das State Capitol von Pennsylvania beheizt.
Unter den Straßen von Harrisburg verläuft ein etwa elf Kilometer langes Rohrgeflecht, das den Dampf liefert. Und da finden wir auch die Antwort auf unsere Frage."Etwas von dem Dampf kondensiert in den Rohren wieder zu Wasser. Das muss da wieder raus. Also lassen wir es an bestimmten Stellen ablaufen. Und sobald dieses noch heiße Wasser an die kühlere Luft kommt, verdampft es. Das steigt dann auf in den Straßen. Aber das ist völlig okay. Es ist sogar so vorgesehen", erklärt Jan Sockel, Chef des Heizkraftwerkes.
Autor: Ingo Zamperoni, ARD-Studio Washington
Stand: 05.01.2015 09:17 Uhr
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